John Angus Chamberlain

Olympus Photo.

Details

Laut dem Studio John Chamberlain, Shelter Island Heights, New York, ist die Arbeit mit der Nummer 3006 im Archiv registriert. Bestätigt per Email vom 4.5.2015.

Ausstellung:
“John Chamberlain. Skulpturen, Monotypien, Fotografien”. Galerie Academia, Mario Mauroner, Salzburg 1999, mit ganzs. farb. Abb.

Provenienz:
Galerie Academia, Mario Mauroner, Salzburg; Privatsammlung, Kärnten.

Descrizione

Bereits 1957 beginnt John Chamberlain mit vorgefundenen Teilen von Autowracks zu experimentieren. Bei einem Besuch im Atelier von Larry Rivers entdeckte er Überreste eines alten Fords von 1929. Die glänzenden Chromteile faszinierten Chamberlain und er begann damit zu arbeiten. Der Zivilisationsschrott begleitet den Bildhauer zeit seines künstlerischen Lebens. Die Trümmer von industriell gefertigten Massenprodukten fügt er zu etwas Neuem, Einzigartigem zusammen. Später bezeichnete der Bildhauer den Schrott aus kaputten Autoteilen als “amerikanischen Marmor”.
Chamberlain greift, wie die europäischen Nouveaux Réalistes oder die Verteter der Pop-Art, auch zu uniformen standardisierten Gegenständen – im Gegensatz zu ihnen verleiht er den Massenprodukten jedoch einzigartige Schönheit und Individualität. Bei “Olympus Photo” von 1987 montiert Chamberlain aus bemaltem und chromiertem Edelstahl hochglänzende und farbige Autoteile zu einem vielschichtigen Gebilde. Verbogene, zerdrückte, und ineinander verschlungene Chrompartien mit rauen, dunklen Kanten sind verschweißt mit bunt lackierten und übermalten Altmetallteilen. Die sichtbaren Schweißnähte sind grob und die Farbe ist an den verformten Partien teils gesplittert, dies unterstreicht den industriellen Charakter der Bearbeitung. Aufgrund der gegenläufigen Ausrichtung der verchromten und der farbigen Fragmente – die bunten Partien streben nach links empor, die verchromten verlaufen nach rechts – besitzt die Skulptur ein hohes Maß an kompositorischer Ausgewogenheit. Komplettiert wird dies vom oberen Abschluss der Skulptur. Den röhrenähnlichen, vertikal verlaufenden Elementen des Unterbaus setzt Chamberlain ein horizontal ausgerichtetes Chromknäuel auf, dessen fein auslaufender Schwung an das Dach einer Pagode erinnert. Beim Arbeiten mit den Karosserieteilen geht John Chamberlain sehr sorgfältig und strukturiert ans Werk. Obwohl der Bildhauer mit bis dahin in der Kunstgeschichte völlig ungebräuchlichen, groben Werkzeugen arbeitet – Schrottpresse oder Punktschweißgerät – strebt er nach feiner Ausgewogenheit der einzelnen Volumina, begleitet von der Vorstellung des perfekt Ineinandergefügten, vom genau passenden Ineinandergreifen im richtigen Moment. Manche seiner Skulpturen habe er nur aus dem Grund an vereinzelten Punkten miteinander verschweißt, damit sie transportabel sind. Die Idee einer alle Teile verbindenden Harmonie keimt schon sehr früh in Chamberlain. Als Beispiele nennt er Musik von Schubert oder Malerei von van Gogh, bereits als Junge sei ihm klar gewesen, dass man nicht einen Ton oder einen Pinselstrich weglassen könne, ohne das Kunstwerk zu zerstören. Wie ein roter Faden zog sich diese Vorstellung auch durch sein Studium am renommierten “Black Mountain College” (1955-1956). Anfangs war es vor allem die Lyrik von Charles Olson und Robert Creely, die Chamberlain zu eigenen Experimenten mit Sprache inspirierten.
So sind die Titel von Chamberlains Skulpturen häufig zweideutige oder widersprüchliche Wortspiele, wie “Olympus Photo” zeigt. Es klingen sowohl die antike Mythologie mit dem Olymp als Sitz der Götter an, als auch amerikanische Massenkultur. “Olympus Rally” ist der Name eines amerikanischen Autorennens, das zwischen 1986 und 1988 den Höhepunkt seiner Popularität erreicht hatte.
Nach der anfänglichen Begeisterung für die Lyriker am “Black Mountain College” waren es später vor allem Willem de Kooning und Franz Kline, die John Chamberlain prägten. Dem abstrakten Expressionismus fühlt er sich nahe und sagt, von de Kooning habe er die Farben, von Kline die Formen. Obwohl “Olympus Photo” in den 80er Jahren entstanden ist und somit zum reiferen Werk zählt, besitzt es die spröde Ausdrucksstärke der frühen, experimentellen Skulpturen: In den bunten Röhren zeigt sich die Nähe zu den farbstarken Kompositionen von Willem de Kooning, die kantigen, dunklen Chromteile lassen Einflüsse von Franz Kline erkennen, als habe Chamberlain die Malerei seiner Vorbilder in die Dreidimensionalität überführt.

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