Erich Heckel

“Das Paar” (Lovers/The couple)

Details

Farbiger Druck vom zersägten und separat eingefärbten Stock. Bei den bisher bekannten Exemplaren handelt es sich laut Ebner/Gabelmann um Frühdrucke.
Dube H 186 I; Ebner/Gabelmann 415 H.

Literatur:
Künstlergruppe Brücke, Kunstverein Augsburg, 1976, Nr. 19, ohne Abb., laut Kat. bez. verso “Das Paar / Farbholzschnitt” und als Privatbesitz angegeben, wohl unser Exemplar;
Sabarsky, Serge (Hrsg.), Erich Heckel, in: Druckgraphik des deutschen Expressionismus, Mailand 1984, Kat.-Nr. 11, S. 232, mit farb. Abb. S. 105;
Sabarsky, Serge (Hrsg.), Graphik des deutschen Expressionismus, Stuttgart/München 1991, Kat.-Nr. 77, S. 247, mit farb. Abb. S. 114.

Ausstellung:
Graphik des deutschen Expressionismus, Künstlerhaus, Wien u.a. 1984-1993, Kat.-Nr. 11 bzw. 77;
Erich Heckel – Die frühen Jahre. Zeichnungen, Aquarelle, Graphik, Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen, Bietigheim-Bissingen/Stadt Rosenheim, Rosenheim 1995/96, S. 82.

Provenienz:
Dr. Wilhelm F. Arntz, Haag/Oberbayern,;
Sammlung Serge Sabarsky (1912-1996), New York, 1984 bei Vorgenanntem erworben;
Nachlass Serge Sabarsky, New York, seit 1996;
Sammlung Vally Sabarsky (1902-2002), New York;
Vally Sabarsky Stiftung, New York, seit 2002.

Description

• Seltene Farbvariante in Blau
• Von dem Frühdruck sind bisher nur 9 Exemplare bekannt
• Blatt aus der Hochzeit der “Brücke”

Erich Heckels seltener Farbholzschnitt “Das Paar” von 1910 zählt zu den Meisterwerken der expressionistischen Druckgrafik. Er entsteht in der Hochzeit der Künstlergruppe “Brücke”, die sich 1905 in Dresden gegründet hatte. Keine 10 Handabzüge Heckels existieren von diesem Holzstock.

“Das Paar” reiht sich ein in die beispielhafte Meisterschaft Heckels, den Holzstock zu bearbeiten. Heckel ist unter den Freunden wohl der Erste, der sich seit 1903 mit dem Holzschnitt auseinandersetzt.
Die Holzschnitte von Heckel, Kirchner, Schmidt-Rottluff und auch von Pechstein zeichnen sich durch kräftig gestaltete Fläche aus. Mit dem Einsatz einer reduzierten Farbpalette unterstreichen sie die Wirkung des Holzstockes und verwenden teils auch farbige Papiere, um die Wirkung weiter zu verstärken. Zu Heckels bekannten Blättern dieser Zeit zählen unter anderem auch “Zwei Ruhende Frauen” (1909), “Fränzi stehend” (1910) und “Fränzi liegend” (1910).

Im vorliegenden Blatt sitzt ein nacktes Paar ineinander verschlungen auf einem Bett. Den Raum dieser intimen Szene schließt rechts und links über den Dargestellten ein blauer Vorhang mit angedeuteten Ornamenten ab. Die geschwungenen Linien der Figuren fügen das Paar fast zu einer einzigen Figur zusammen. Sie verschmelzen nahezu ineinander. 1910 ist das Jahr, in dem Heckel seine spätere Frau, die Tänzerin Sidi Riha kennenlernt. So ist anzunehmen, dass er sich hier mit ihr zeigt. Der gewählte Titel des Blattes unterstreicht die persönliche Bedeutung dieses Holzschnittes, der zudem von seinen Helldunkel-Kontrasten lebt. Das kühlere Blau und das gräuliche Papier verstärken die innige und expressive Gesamtwirkung des Blattes. Die Verwendung der blauen Farbe ist besonders selten; diese Farbvariante wurde bisher kaum auf dem Auktionsmarkt angeboten.

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