Andy Warhol

Gaetana Enders (The Ambassadress)

Details

Provenienz:
Privatsammlung Gaetana Enders, New York, Geschenk des Künstlers;
Sotheby’s, New York 10.11.2011, Los 233;
Privatsammlung, Schweiz.

Description

In den frühen 1960er Jahren begann Andy Warhol, meist nach Vorlagen aus Magazinen und Zeitungen, Berühmtheiten zu porträtieren. Mit dem Rückgriff auf Massenmedien, der Entwicklung seines eigenen flächig-plakativen Malstils und einer Farbästhetik, die der bunten Welt der Werbung entspringt, setzte Andy Warhol das Porträt wieder auf die Agenda der Malerei. Im November 1979 zeigte das Whitney Museum in New York die Ausstellung “Portraits of the 70s”. Für den Künstler bedeutete dies den endgültigen Durchbruch, er wurde in den folgenden Jahren zum begehrtesten Porträtmaler seiner Zeit und kaum eine Person von öffentlichem Interesse wurde nicht von ihm gemalt. Erzählen die frühen Porträts noch die Geschichte des “American dream” und seiner tragischen Protagonisten, wie Marilyn Monroe, James Dean oder Jackie Kennedy, werden die späteren Porträts persönlicher und erzählen von Warhols eigenen biografischen Verflechtungen. Im Falle von Gaetana Enders ist es die Tochter einer jüdischen Familie, die unter Mussolini nach Marokko ins Exil gingen, sie ist dort geboren und aufgewachsen. Anfang der 1950er Jahre traf sie in Tanger den jungen Amerikaner Thomas Enders, der dort erste Erfahrung im diplomatischen Dienst sammelte. Die beiden heirateten kurze Zeit später in Marokko und Gaetana begleitete ihren Mann nach u.a. Kanada und Spanien. Als Frau des Botschafters engagierte sie sich an allen Aufenthaltsorten weltweit für Kunst und Kultur sowie Fragen der Gesellschaft. In den Jahren in Spanien wurde sie Herausgeberin der internationalen Ausgabe des Celebrity und Lifestyle Magazins ¡Hola! – oder Hello, wie es in seiner englischen Variante bis heute heißt. Andy Warhol wählt für sein Porträts von Gaetana einen rosa als Hintergrund, der sie weich umspielt. Die sehr dunklen Augen verleihen dem Blick etwas Tiefgründiges, gleichzeitig ist er offen und freundlich. Frisur und Make-up sind perfekt arrangiert, am Ohr funkelt, als einziger Schmuck, ein Ohrring. Obwohl Gaetana Endres, charakteristisch im Stil der Pop-Art, stark abstrahierte, und auf Flächigkeit reduziert dargestellt ist, tritt sie dem Betrachter klar als weltoffene, selbst- und statusbewusste Frau gegenüber.

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