“Heiwei”

Details

Die Arbeit ist im Emil-Schumacher-Archiv, Hagen, unter der Nummer 0/4.695 registriert.

Provenienz:
Privatbesitz, Bayern, durch Erbfolge an die jetzigen Besitzer.

Description

Die Arbeit “Heiwei” entsteht zu einer Zeit, in der Emil Schumacher sowohl national als auch international bereits große Erfolge verzeichnet und vereint meisterhaft wesentliche Charakteristika seines künstlerischen Schaffens.
Seit den frühen 1950er Jahren arbeitet Emil Schumacher gegenstandslos, wenngleich seine Bilder durch ihre intensive Materialität ausgesprochen dinglich sind. Die Farbe, die Schumacher aus Pigmenten und Bindemitteln selbst herstellt, wird pastos und kraftvoll aufgebracht und ist vor allem Material. Ihrer Stofflichkeit gilt Schumachers größtes Interesse, denn der Bildträger ist für ihn keine reine Kompositionsfläche, sondern ein Aktionsraum, der mit Werkzeugen zerfurcht und aufgebrochen, bisweilen sogar gewaltsam mit dem Hammer zertrümmert werden kann. So erweitert er die Bildfläche in den Raum und lässt Tieferliegendes, scheinbar Verborgenes zutage treten: hier sind es rötlich schimmernde Strukturen, die lodernd aus dem Bildinneren an die weiße Bildoberfläche treten.
Emil Schumacher arbeitet frei, seine Werke entstehen ohne Vorzeichnung oder Vorstellung vom Ergebnis. Es ist ein vom Materialgeschehen geleitetes, prozesshaftes Arbeiten. Frei ist auch der Betrachter: Obwohl Schumachers Bilder abbildfern sind, klingen immer wieder Landschaftsbezüge an, erinnern die Werke an archaische Urlandschaften oder Naturgewalten.