Pierre-Auguste Renoir

Étude de femmes (trois nus de femme et un portrait de fillette)

Details

Dauberville 2089.

Literatur:
Vollard, Ambroise (Hrsg.), Pierre-Auguste Renoir – Paintings, pastels and drawings, San Francisco 1989, S. 336, Abb. 1636.

Ausstellung:
Chefs d’Œuvre de Renoir dans les Collections particulières françaises, Galerie des Beaux Arts, Paris 1954, Kat.-Nr. 44 (dort mit dem Titel “Baigneuses”).

Provenienz:
Collection Ambroise Vollard, Paris;
Collection Léon Salavin, Paris;
Auktion im Palais des congrès, Versailles 1.12.1974, Los 68;
Christie’s, London 27.6.1978, Los 37;
Privatsammlung, Deutschland, durch Erbfolge an die jetzigen Besitzer.

Description

“So geschah es, dass die ersten Maler, mit denen ich vertraut wurde, Watteau, Lancret, Boucher waren. Um genauer zu sein, das Bad der Diana von Boucher war das erste Gemälde, das mich im Innersten packte, und ich habe es mein ganzes Leben lang geliebt, so wie man seine ersten Lieben liebt, wenn man mir auch immer wiederholte, gerade dies dürfe man nicht lieben, zudem Boucher nur “ein Dekorationsmaler” sei”.
Mit diesem Zitat von Auguste Renoir, das nach Vollard überliefert ist, wird deutlich, warum es in dem Werk des französischen Künstlers eine Vielzahl von weiblichen Skizzen, Studien und Gemälden zu Frauenakten in den verschiedensten Situationen des Lebens gibt. Das hier gezeigte Ölgemälde Étude de femmes ist 1896 entstanden und zeigt drei Frauenakte und ein Porträt eines Mädchens. Die drei Frauenakte sind wohl gerade dem Bade entstiegen und widmen sich ihren Frisuren. Mitunter charakteristisch für Renoirs Akte ist die dargestellte Umgebung, die sich – wie auch hier – nicht genauer bestimmen lässt. Es ist nicht ersichtlich, ob es sich um einen Außen- oder Innenraum handelt, wodurch die Bildthemen Akt und Badende fließend ineinander übergehen.
Schon seit der Antike zählt die Darstellung von vornehmlich weiblichen Badenden zu den Kernthemen der bildenden Kunst und ist ebenso im 19. Jahrhundert ausgesprochen beliebt. Von den Künstlerinnen und Künstlern aus der Epoche des Impressionismus beschäftigen sich Paul Cézanne und Edgar Degas intensiv mit diesem Sujet, wie ebenfalls Renoir. Unter den Zeitgenossen gilt er als einer der Spezialisten auf diesem Gebiet. Das wird durch den Bericht eines Besuchers, nach einer umfangreichen Einzelausstellung von Auguste Renoir bei Durand-Ruel im Jahr 1892, ersichtlich: “Und diese Badenden! Es gibt keinen herrlicheren Meister als Renoir, es gibt keinen gewissenhafteren Künstler als ihn. Und diese Pinselführung. Man redet von den Stoffen und den Ausgestaltungen der dekorativen Hintergründe bei den alten Meistern; es gäbe viel zu sagen über die Beschaffenheit der von Renoir mit reizender und sicherer Schlichtheit gemalten Woll- und Moirégewebe. Die Hintergründe dieser Gemälde sind wie in der Einschiffung nach Kythera leuchtend blau und lieblich, samtig und traumdurchwirkt. Aber diese kleinen Mädchen und die Modellierung der Badenden und der perlende Schauer auf der nassen Haut, und all dies schwer zu Beschreibende der Kunst, und vor allem, vor allem diese Freude an schönen Dingen, diese Verehrung des Schönen! Wahrhaftig, bedeutet es denn, seltsam blind zu sein oder aber seine Zeit zu verstehen, wenn man dies wunderbar findet.” (vgl. Renoir. Rococo Revival, S. 230).

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