Otto Mueller

Demi-Nude (Seated Figure in a See-Through Shirt (Irene Altmann)

Details

Pirsig-Marshall/von Lüttichau P1925/42 (557).

Literatur (Auswahl):
Mück, Hans-Dieter, Bausteine zur Werkbiographie von Otto Mueller – 1894-1906, Bd. VI/VII, Jahrbuch der Otto Mueller-Gesellschaft e. V., Weimar 2020, farb. Abb. Tafel 35.

Ausstellung:
Otto Mueller. Eine Retrospektive. Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München/Museum Folkwang, Essen 2003, Kat.-Nr. 177, mit farb. Abb.;
Von der Leichtigkeit des Seins. Otto Mueller 1874-1930, Kunsthaus Apolda Avantgarde, Apolda 2008, Bd. 1, Kat.-Nr. 128, farb. Abb. S. 153;
Otto Mueller – Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Holzschnitte, Lithographien, Galerie Nierendorf, Berlin 2009, Kat.-Nr. 10, mit farb. Abb.;
Einfach, Eigen, Einzig. Otto Mueller 1874-1930, Begleitbuch zu den Ausstellungen der Otto Mueller-Gesellschaft e. V., Kunstsammlungen Zwickau u.a. 2012/13, Bd. 1, Kat.-Nr. 56, farb. Abb. 51;
Otto Mueller. Arbeiten auf Papier, Galerie Weick, Düsseldorf 2013, S. 12/13;
Im Dialog mit Otto Mueller. Eine Hommage (…), Jahrbuch der Otto Mueller-Gesellschaft e. V. zur Eröffnung des Otto Mueller Museums der Moderne Schmalkalden, Weimar 2019, Kat.-Nr. 22, farb. Abb. 14 sowie auf dem Buchtitel.

Provenienz:
Privatbesitz;
Sotheby’s, London 28.10.1987, Los 82, mit farb. Abb.;
Privatbesitz;
Galerie Thomas, München;
Sammlung Dieter W. Posselt.

Description

1919 wird Otto Mueller Professor an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. “Zu seinen ersten Schülerinnen in Breslau gehörte die erst 17-jährige Irene Altmann (1902-1957). Aus dem Lehrer-Schüler-Verhältnis wurde sehr bald eine persönliche Beziehung. Irene Altmann wurde das neue Modell des Künstlers, aber auch seine Geliebte und Muse. Ihre Fürsorge brachte ihm (nach der Trennung von Maschka) wieder etwas Harmonie und regte ihn zu neuer Schaffenskraft an. Die Verbindung entwickelte sich rasant, bereits nach kurzer Zeit dachte Otto Mueller an eine Heirat. Er hoffte, so seinen Seelenfrieden wieder zu erlangen und sein ‚irdisches Paradies‘ wiederherzustellen. Seine Wünsche blieben unerfüllt (…).” (Ch. Remm, München 2004, S. 85). In den folgenden Monaten entstehen zahlreiche Zeichnungen, Gemälde und Lithographien, auf denen Irene in Aktdarstellungen, Porträts oder Doppelbildnissen mit Mueller dargestellt ist (vgl. Los 515, 516 und 517). Bereits 1921 trennt sich Mueller wieder von ihr. Sollte es sich bei dem “Halbakt” tatsächlich um Irene Altmann handeln, müsste diese Zeichnung wohl eher in die Zeit von 1919 bis 1921 datiert werden und nicht wie im aktuellen Werkverzeichnis (2020) auf 1925. Eine vergleichbare Arbeit ist die Zeichnung “Liegendes Mädchen”, das ebenfalls nur mit einem feinen gelben Hemd und schwarzen Strümpfen bekleidet ist (WVZ P1923/06, wohl ebenfalls eher 1919-21 entstanden). Hans-Dieter Mück sieht darüberhinaus die – seiner Ansicht nach mit 1912 deutlich zu früh datierte – Tuschpinselzeichnung “Stehendes Mädchen an Tisch gelehnt” (WVZ P1912/12) als Vorarbeit für den hier angebotenen “Halbakt”.
Der Reiz der Darstellung liegt zum einen in dem reduzierten, aber sehr prägnanten Strich der Zeichnung sowie dem reizvollen Wechselspiel zwischen Verhüllung und Nacktheit. Hinzu kommt die Dynamik der Körperhaltung, die einerseits lässig entspannt ist, mit locker nach hinten aufgestützten Armen, andererseits mit der überkreuzten Beinhaltung fast schon akrobatisch wirkt.

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