Italian landscape with a large elm tree

Details

Provenienz:
Privatbesitz, Norddeutschland.

Description

“There was a power of motive, a bigness of grasp, in them. They were nature, rendered grand instead of being belittled by trifling detail and puny execution.” So überschwänglich beschrieb George Inness die Landschaften Claudes und Salvator Rosas. Gleichzeitig übten aber auch die Vertreter der Hudson River School einen großen Einfluss auf den jungen Künstler aus. Diese lose vernetzte Gruppe von Malern, die im Gedankengut den Düsseldorfer Romantikern nahestanden, strebte auf der Suche nach einem landestypischen Kunststil danach, die ungezähmten und teils noch unbesiedelten Landschaften Nordamerikas so getreu wie möglich darzustellen. Sie schufen Landschaften voller Pathos. Inness‘ erste Italienreise führte ihn 1851 nach Rom und Florenz, wo er durch seinen Künstlerkollegen William Page an die Schriften des schwedischen Wissenschaftlers und Mystikers Emanuel Swedenborg herangeführt wurde. Inness bekannte sich schließlich zur Swedenborg’schen Idee, dass alles in der Natur eine korrespondierende Beziehung mit etwas Spirituellem eingehe und so ein “Influx” von Gott erhalte, um kontinuierlich zu existieren. Auf dem Rückweg nach New York machte Inness in Paris Halt und besuchte den Salon, wo er den Gemälden der Freilichtmaler von Barbizon gegenüberstand. Er fühlte sich von der lockeren Pinselführung sofort angesprochen und wurde bald der amerikanische Exponent des Barbizon-Stils, den er in einen höchst eigenen entwickelte. In den Folgejahren schuf er großformatige Idyllen, in denen Mensch und Natur im Einklang miteinander leben. Vorliegendes Hochformat wird von einer gewaltigen Ulme dominiert. Der Waldgrund geht im Mittelgrund in eine trockene Hügellandschaft über, die an der Horizontlinie wieder von grüneren Gefilden abgelöst wird. Im Hintergrund schmiegt sich ein kleines Städtchen an die Felsen bis auf eine Anhöhe hinauf.