Details

Literatur:
Mennekes, Friedhelm/Röhrig, Johannes (Hrsg.), Crucifixus. Das Kreuz in der Kunst unserer Zeit, Freiburg 1994, mit ganzs. Abb. S. 89.

Provenienz:
Privatsammlung, Österreich.

Description

“Nach Kandinskys abstrakten Aquarellen, nach dem Dogma, man könne nur abstrakt malen, und nach dem gegenteiligen Dogma, es gebe nur Gegenständliches, geht jetzt alles. Das ist kein Pluralismus: Der Fabrträger bleibt in seinem abstrakten Wert immer Farbträger, und die Linie bleibt immer Linie, egal ob sie nun als Kopf oder als freie Linie erscheint. Daneben gibt es das Zwischenreich der freien und der gegenständlichen Form mit den uns vertrauten Zeichen und dazu gehört eben, ganz prominent, das Kreuz.”

Das Kreuz ist ein immer wiederkehrendes Motiv im Werk von Markus Lüpertz. Hier handelt es sich um eine sehr seltene und frühe Formulierung des Themas. Zwischen 1956 und 1961 studierte Lüpertz an der Werkkunstschule Krefeld und hielt sich längere Zeit in der Benediktinerabtei Maria Laach auf. Er widmete sich dort einem Kreuzigungsbild und formulierte das Thema 1958, Lüpertz ist zum Zeitpunkt der Entstehung erst 17 Jahre alt, in einer erstaunlich reifen und reflektierten eigenen Bildschöpfung. Unverkennbar greift sie zurück auf die traditionelle Überlieferung der christlichen Ikonographie, jedoch variiert sie das Motiv. Lüpertz hält den Moment des Todes am Kreuz in der Schwebe. Jesus ist mit einer Körperhälfte unweigerlich am Kreuz gefangen, jedoch sein Körper hält lebendig Spannung, dreht sich der Figur links unter dem Kreuz zu und streckt seine Hand aus. Der Maler lässt der Hand Raum und verleiht ihr damit starke Präsenz, der Eindruck einer Geste der Versöhnung entsteht. Jesus Christus, der Gekreuzigte, reicht den Menschen seine Hand.

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