B-B Town
Details
Hess 467.
Achim Moeller, Direktor des Lyonel Feininger Project LLC, New York – Berlin, hat die Echtheit dieses Werkes, das im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 1626-10-09-19 registriert ist, bestätigt. Mit einer Fotoexpertise von Achim Moeller, New York, vom 9.10.2019. Das Werk wird im Online-Werkverzeichnis “Lyonel Feininger. The Catalogue Raisonné of Paintings” von Achim Moeller unter der Nummer 483 aufgenommen.
Ausstellung:
Feininger: Recent Work 1945-1947, Buchholz Gallery, New York März 1948, Nr. 2, mit Abb.
Provenienz:
Florence May, Atlanta;
Robert P. Saidenberg, New York (bis 1961);
Forum Gallery, New York (Oktober 1981), vom vorherigen Besitzer um 1990 dort erworben;
Privatbesitz, New York.
Description
Das 1946 entstandene Gemälde “B-B Town” thematisiert die nächtliche Skyline von Manhattan. Der in den USA geborene Feininger war 1887 nach Deutschland gezogen. In der Zeit des Nationalsozialismus galten seine Werk als “entartet” und so kehrt er 1937 in seine Heimatstadt New York zurück. Dort ist Feininger zunächst überwältigt von der Stadt und schreibt: “Ich befinde mich in einem Zustand ständiger Verwunderung … Es gibt nichts, was mich nicht in irgendeiner Weise berührt; jeder Schritt, den ich tue … ist eine Quelle der reinen Freude” (Ausst.-Kat. Lyonel Feininger: At the Edge of the World, Whitney Museum of American Art, New York 2011, S. 154). Seine Freude über die Wiederentdeckung New Yorks verblasst angesichts großer finanzieller Schwierigkeiten jedoch schnell und weicht einem Gefühl der Fremdheit. Erst 1940 beginnt der Künstler, sich neu zu orientieren und wieder zu malen, wobei ihn besonders die geometrische Architektur Manhattans mit ihren hoch in den Himmel aufragenden und mit Tausenden von Fenstern geschmückten Wolkenkratzern inspiriert.
“B-B Town” zeigt eine nächtliche Stadtlandschaft unter einem tiefblauen Himmel, der von einem einzigen, hell leuchtenden Stern überstrahlt wird. Mit unregelmäßig aufgetupften Farbflächen im Bereich des Himmels und verschachtelten Linien in der Zone der Häuserfassaden erzeugt Feininger die quirlige, unruhige Atmosphäre der Stadt, die niemals schläft. Im Gegensatz zu seinen früheren, in Deutschland entstandenen Arbeiten, in denen er Straßenszenen mit statischen, architektonisch linearen Formen darstellt, verwendet Feininger hier einen neuen, lockereren Stil mit freieren und selbständigeren Linien. Er stellt helle, unbemalte Flächen, bei denen die grundierte Leinwand zu sehen ist, Flächen mit grob aufgetragener Farbe gegenüber. Die Farbe fügt sich nicht mehr in die Linien und braucht die Fläche nicht mehr zu stützen. Sie gewinnt an Bedeutung, je mehr sie sich von der graphischen Struktur befreit. Feininger schreibt 1942: “… Ich arbeite gerade an einer Reihe architektürlicher ‚Visionen‘… New York als Motiv der Übertragung in Symbole des Raums und der Atmosphäre … New York ist die erstaunlichste Stadt der Welt in Atmosphäre, Farbe und Kontrast … Einige meiner Arbeiten zeigen eine neue Verwendung der Maltechnik, graphische Elemente aus Linien in Feldern kräftiger Farbe. Ich mußte nach Amerika kommen um mich von dem strengen Zwang der geraden und starren Linien zu befreien (…)”. (Hess, S. 148).
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