Giorgio de Chirico

Puritani e Centauro in Riva al Mare

Details

Strinati/Picozza I, 113.
Das Werk ist im Archiv der Fondazione Giorgio e Isa de Chirico, Rom, unter der Nummer 028/04/13 OT registriert.

Literatur:
Fagiolo dell’Arco, Maurizio, I Bagni Misteriosi. De Chirico negli anni Trenta: Parigi, Italia, New York, Mailand 1991, Abb. S. 178;
Fagiolo dell’Arco, Maurizio, I Bagni Misteriosi: De Chirico negli anni Trenta: Parigi, Italia, New York, Mailand 1995, Nr. 12, Abb. S. 204.

Provenienz:
Sammlung Helen Hayes (1900-1993) und James MacArthur (1937-2010), USA, erworben um 1935;
Christie’s, New York 9.5.2013, Los 320;
Sotheby’s, London 1.3.2018, Los 328.

Description

Nach seiner Rückkehr nach Italien am Ende des Ersten Weltkriegs beginnt de Chirico – unter anderem angeregt durch Kunstwerke der Renaissance und des Barock in den Museen von Florenz und Rom – einen neuen Stil zu entwickeln und sich von der “Metaphysischen Malerei” abzuwenden. Klassische Sujets, wie antike Ruinen, Gladiatoren und Pferde prägen nun seine Gemälde der 1920er und 1930er Jahre. Seine Malweise wird akademischer und er selbst bezeichnet sich als “klassischen Maler”. Diese Entwicklung kritisieren die Surrealisten heftig, die von der Traum- und Rätselhaftigkeit der früheren Werke de Chiricos stark beeinflusst waren. Sie fühlen sich durch seine Rückkehr in die scheinbar rationalere und geordnetere Welt der klassischen Malerei verraten. Auch wenn de Chirico thematisch und stilistisch eine neue Richtung einschlägt, verwendet er etwas von der unverwechselbaren Bildsprache, die seine früheren Werke kennzeichnen: Die dargestellten Szenen scheinen an ihrem ganz eigenen Ort und in ihrer ganz eigenen Zeit stattzufinden.
1932 beginnt de Chirico ein neues Projekt zur Gestaltung von Kostümen und Bühnenbildern für die Neuinszenierung von Bellinis Oper “I Puritani”, die im folgenden Jahr im Opernfestival “Maggio Musicale Fiorentino” aufgeführt wird. Dieses Projekt hat großen Einfluss auf die Erneuerung von de Chiricos malerischem Werk und die Weiterentwicklung seines klassizistischen Malstils. In einer Reihe von Gemälden aus dieser Zeit, darunter auch im vorliegenden Werk, finden sich farbenfrohe, mit geometrischen Elementen und verschiedenen schlangenförmigen Ornamenten verzierte Kostüme aus der florentinischen Inszenierung von “I Puritani”. Das Bühnenspektakel der Schlacht lieferte de Chirico Material für seine dynamischen Kompositionen. “Puritani e Centauro in Riva al Mare” ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Hinwendung des Künstlers zum Klassizismus und enthält viele unverwechselbare Elemente seiner Bildsprache: Die Pferdefigur des Zentauren mit seinem sich fächerförmig entfaltenden Schweif, der charakteristisch ist für de Chiricos Pferdedarstellungen, zusammen mit der Meereskulisse und dem Rest einer antiken Säule.

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