Emil Nolde

Village on a koog

Details

Mit einer Fotoexpertise von Professor Dr. Manfred Reuther vom 18.2.2019. Die Arbeit ist in dessen Archiv registriert unter “Nolde A – 115/2019”.

Literatur:
9 x Aquarelle von Emil Nolde, Galerie Thomas, München 2003, mit farb. Abb. S. 5;
Bestandskatalog: Deutscher Expressionismus und Klassische Moderne, Teil I, Galerie Thomas, München 2003, mit farb. Abb. S. 39.

Ausstellung:
Bilder der Nacht, Galerie Pels-Leusden, Berlin 1985, mit Kat.-Abb.;
Die Brücke zwischen Mueller und Nolde, Galerie Thomas, München 2003.

Provenienz:
Hauswedell & Nolte, Hamburg 10.6.1983, Los 1068, mit farb. Abb. Tafel 22;
Galerie Pels-Leusden, Berlin 1983;
Privatsammlung, Deutschland;
Galerie Thomas, München 2003;
Privatsammlung, USA.

Description

Nolde liebte den weiten Himmel über dem flachen Land und das schnell wechselnde Wetter Nordfrieslands, wo er geboren und aufgewachsen war. Das von ihm entworfene Haus Seebüll, in das er und Ada 1928 gezogen waren, war nicht weit von seinem Geburtsort entfernt. In der Zeit des nationalsozialistischen Malverbots schuf er hier ausschließlich Aquarelle, da er befürchtete, der Geruch von Ölfarbe würde verraten, dass er kreativ tätig war. Nicht sein großes Atelier, sondern ein kleines Zimmer im ersten Stock des Hauses in Seebüll – das Nähzimmer – diente ihm nun als Rückzugs- und Arbeitsraum. Das Motiv des vorliegenden Aquarells ist eine Ansicht des Dorfes Aventoft, vom gegenüberliegenden Ufer (heute in Dänemark) des Ruttebüller Sees gesehen. Der charakteristische spitze Kirchturm ist deutlich zu erkennen. Der Künstler hat eine dramatische Sonnenuntergangsstimmung eingefangen, die den Himmel, an dem nur noch die obersten Wolken einen rötlichen Saum haben, in tiefes Violett taucht, welches wiederum vom See reflektiert wird. Seinen malerischen Durchbruch hatte Nolde auf der Insel Alsen, wo er und Ada von 1903 bis 1916 lebten – er entdeckte die Farbe, sie wurde von nun an zum wichtigsten Mittel seines künstlerischen Ausdrucks. “Gelb kann Glück malen und auch Schmerz. Es gibt Feuerrot, Blutrot und Rosenrot. Es gibt Silberblau, Himmelblau und Gewitterblau. Jede Farbe birgt in sich ihre Seele, mich beglückend oder abstoßend oder anregend.” Seine farbenprächtigen Aquarelle dieser Zeit weisen ihn als den besten Aquarellisten des 20. Jahrhunderts aus. – Papier technikbedingt schwach wellig und leicht knittrig, verso an den oberen Ecken fachmännisch montiert, insgesamt in guter und farbfrischer Erhaltung.

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