Martin Schongauer

Johannes der Täufer

Details

Bartsch 54; Lehrs und New Hollstein 59; Falk/Hirthe 59; Schmitt 59.
Provenienz:
Joseph Aumüller, München (1884);
Adalbert von Lanna (1836-1909), Prag, verso mit dem Stempel (Lugt 2773);
H.G. Gutekunst, Stuttgart, Auktion 66 (Sammlung Lanna), 11. – 22.5.1909, Los 2836;
Dr. Otto Schäfer (1912-2000), Schweinfurt, verso mit dem Stempel (nicht bei Lugt);
Privatsammlung, USA.

Description

Im Auktionskatalog von Gutekunst als “herrlicher, ganz früher Abdruck” und “äußerst selten” beschrieben. Tiefschwarzer, gratiger Abzug, nur im Bereich der rechten Kniekehle leicht auslassend. Umlaufend mit ca. 1mm breitem Rändchen um die Plattenkante. Lehrs zählt insgesamt etwa noch 40 erhaltene Exemplare, die meisten davon in Museen. Sehr selten. In den letzten 20 Jahren sind nur drei (nicht gut erhaltene) Exemplare auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten worden.
Schongauer zeigt den Heiligen als bärtigen Asketen mit einem Fell und weiten Mantel bekleidet. Die kahle Kuppe, auf der er steht, symbolisiert die unwirtliche Gegend, in der er lebt. “Johannes ist einer der lebendigsten Figuren in der Gruppe der großformatigen Blätter Schongauers, die einen einzelnen Heiligen darstellen.” (Hirthe 1991, S. 150). Er scheint den Betrachter unmittelbar anzusprechen durch Zeigegestus und direkten Blick aus dem Blatt heraus. Die Figur ist in sich gedreht wiedergegeben, was den transitorischen Charakter entscheidend bestimmt, da es scheint, als habe der Heilige innegehalten und sich umgewendet, um den Betrachter auf das Lamm Gottes hinzuweisen. Hirthe datiert den Stich in die mittlere Schaffensperiode des Künstlers. – Verso entlang der Blattkanten mit Montageresten. Mit Überresten einer verblassten alten Handschrift in brauner Tinte (durch Abklatsch übertragen?), recto schwach durchscheinend. Unauffälliger Braunfleck links unterhalb des Mantelzipfels, ansonsten schön.

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