Alexander Kanoldt

San Gimignano

Details

Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde von Dr. Michael Koch, München, aufgenommen. Wir danken ihm für seine Hinweise bei der Katalogisierung dieses Werkes.

Literatur:
Zeitschrift Hellweg, 2. Jg., 1922, S. 689 mit Abb. (dort mit dem Titel San Gimignano I);
Gall, Wilhelm, Kunst des 20. Jahrhunderts, Sammlung Reinheimer, Stuttgart u.a. 1983, S. 238, S. 25 mit Farbabb.

Ausstellung:
Alexander Kanoldt 1881-1939, Gemälde, Zeichnungen, Lithographien, Museum für Neue Kunst in Freiburg im Breisgau, 14.3.-26.4.1987, Von der Heydt-Museum Wuppertal, 17.5.-5.6.1987, Nr. 23, S. 19 mit s/w Abb., S. 113 mit ganz. Farbabb., Werkangaben S. 176.
Galerie der Stadt Sindelfingen (Leihgabe aus der Sammlung Reinheimer von 1995 bis 2011).

Provenienz:
Rudolf Freiherr von Simolin, Berlin;
Volker Bauermeister, Isernhagen;
Ketterer, Auktion 58, München 7.6.1982, Los 812 a (mit Farbtafel);
Sammlung Reinheimer, Sindelfingen (1982).

Description

Alexander Kanoldt veröffentlicht 1921 in der Zeitschrift “Genius” in dem Gedicht mit dem Titel “San Gimignano” sehr treffend sein Gefühl beim Ausführen des Gemäldes des malerisch gelegenen Ortes San Gimignano zwischen Florenz und Siena: “Der Himmel spendet keinen Trost – der Blick zu ihm hinauf / muß ja die Türme überwinden – und hilflos bleibt er haften, geängstet und / überwältigt. Wenn dies beklemmende Gefühl je mit in ihrem Zwecke ge / legen, so ward er glänzend erreicht. Kalt stehen sie da, geisterhaft in all / ihrer kristallklaren Schönheit – die Sonne selbst vermag es nicht, sei vom / Spuke zur erlösen und ihnen Leben und Wärme zu schenken. / Unheil kündend sind sie gedacht – und dieser Gedanke wird / magisch fort durch Jahrhunderte” (zitiert aus Ausst.-Kat. Museum für Neue Kunst Freiburg, S. 21/22).
In seiner, in einem schwungvollen Pinselduktus gehaltenen, Ausführung betont Kanoldt den kubischen Charakter der Häuser und Türme des Ortes noch mit den dunklen Umrisslinien. Aufgelockert wird die streng angelegte Gesamtkomposition durch den gedeckten Himmel und die beiden Reihungen der Büsche und Bäume, die von einer Art Mauer voneinander getrennt sind. Die Hanglage des Ortes wird mit der Höhe der aufragenden Türme noch verstärkt und gibt der Darstellung Dynamik. Die Gesamtkomposition ist in Grün-, Ocker- und Grautönen gehalten und unterstreicht Kanoldts Empfindungen beim Malen des Gemäldes. Seine Italienliebe kommt hier in ihrer reinsten Form zum Ausdruck.
Kanoldt fährt über Klausen mit der Brennerbahn u.a. nach Rom, Neapel, San Gimignano und an den Golf von Neapel. Seine hier gewonnenen Eindrücke hält er in zahlreichen Werken fest. Aus dem gleichen Jahr wie das vorliegende Werk stammt das Gemälde “Hof von San Gimignano” – es befindet sich heute in der Kunsthalle Hamburg.

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