Alexander Kanoldt

Stillleben mit Mohnblumen (Stillleben III)

Details

Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde von Dr. Michael Koch aufgenommen. Wir danken Dr. Koch für die freundliche Hilfe bei der Katalogisierung.

Provenienz:
Dr. Hamburger, Breslau;
Nachlass Laan, Bethesda, Maryland, USA;
Privatbesitz, USA.

Description

Sowohl qualitativ als auch quantitativ nehmen die Stillleben eine herausragende Stellung im malerischen Gesamtwerk Kanoldts ein. Besonders bekannt sind hierbei seine Werke im Stil der Neuen Sachlichkeit. Dabei entsteht schon 1916, während eines längeren Heimaturlaubs von der Front, eine Serie von Pflanzen- und Bücherstillleben, aus der die vorliegende Arbeit stammt.
In unserem Gemälde wird der Einfluss Alexej von Jawlenskys besonders sichtbar. Kanoldt hatte den russischen Künstler schon 1908 in München kennengelernt. Jawlensky wollte in seinen Arbeiten durch Fläche, Form und Farbe sein subjektives Empfinden auf die Leinwand bringen. Seine vereinfachten Formen, flachen Farbflächen und dicken schwarzen Umrandungslinien sollten Kanoldt noch acht Jahre später beeinflussen. So hat Kanoldt in der vorliegenden Arbeit die dargestellten Gegenstände, den Tisch mit dem blauen Tischtuch, den grünen Krug, die Blütenköpfe, auf klare, teils geometrische Formen reduziert und die Farbflächen durch eine Umrandung getrennt. Schon 1912 schrieb Kanoldt an den Kunstkritiker Dr. Josef Beringer: “Hier möchte ich, dass der Name Jawlensky genannt sei, dem ich zu ungeheur großem Danke für meine Entwickelung verpflichtet bin.”
Kanoldt hat dieses Stillleben von 1916 über ein Gemälde von 1910 mit dem Titel “Park” gemalt. An den Rändern bleibt das darunterliegende Gemälde noch sichtbar. Kanoldt stellte “Park” in der “Knave of Diamonds”-Ausstellung vom 10. Dezember 1910 bis zum 16. Januar 1911 in Moskau aus (Kat.-Nr. 75), zu der auch Künstler der Neuen Künstlervereinigung München eingeladen waren. Er zeigte es ebenfalls im Kunst-Salon Fritz Gurlitt in Berlin 1914. Auch dort blieb es jedoch unverkauft. In den Kriegsjahren waren Künstlermaterialien und gerade Leinwände schwer zu erhalten. Kanoldt benutzte daher diese frühe Arbeit als Unterlage für sein neuestes Interessengebiet: das Stillleben.

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