Hermann Max Pechstein

Charlotte Pechstein mit Spiegel.

Details

Charlotte Pechstein with a mirror. Oil on canvas. 1917. C. 80.5 : 69 cm. Signed and dated lower right. Framed.
Max Pechstein was one of the most well known artists of German Expressionism. Hailed by some contemporaries as the leading member of the “Brücke” group, he played a central role in the German Avantgarde during the first decades of the twentieth century. Pechstein was the best-selling member of Brücke and a decisive catalyst for the group’s development.

Description

Kraftvolles, reizendes Portrait in kontrastreicher Farbgebung in Rot und Grün, vor einem in Brauntönen gehaltenen Hintergrund. Dargestellt ist die erste Frau Pechsteins, Charlotte Kaprolat, Lotte genannt, die er 1911 heiratete. 1917 war ein sehr produktives Jahr, in dem unter anderem viele Porträts und Stillleben entstanden sind. Pechsteins Stärke in dieser Komposition zeigt sich in der spontanen Erfassung des Gegenständlichen. Während seiner Zeit in der Künstlergruppe “Brücke” schuf der Künstler anonyme Gesichter, mit breitem skizzenhaften Pinselstrich, die er in zahlreichen Variationen in den weiblichen Figuren der “Badenden” wiedergab. Im Gegensatz dazu wird hier das Individuelle der Dargestellten einzigartig festgehalten. Dem Blick des Betrachters abgewendet, wird Gestik und Farbigkeit in einem für Pechstein charakteristischen, gemäßigten expessionistischen Stil bestimmt, zugunsten einer klaren Komposition und einer eindringlichen und harmonischen Farbgebung, die die Sinnlichkeit der Dargestellten betont. Pechstein erweist sich in diesem einfühlsamen Frauenporträt als ein genauer Beobachter psychologischer Begebenheiten, und es gelingt ihm, dem Individuellen einen malerischen Ausdruck zu verleihen. Neben seinen hervorragenden Landschaftsdarstellungen entstehen in den 20er Jahren weitere Porträts, die Pechsteins herausragende Rolle in der zeitgenössischen Kunstszene begründen. Verso auf dem Keilrahmen oben ein altes Etikett der Galerie Nierendorf, Berlin. – Doubliert, ansonsten in tadellosem Zustand.
Mit einer Bestätigung (in Kopie) von Max K. Pechstein, dem Sohn des Künstlers, Hamburg, vom Dezember 1989. Das Gemälde wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde Max Pechsteins von Dr. Aya Soika, Berlin, aufgenommen.
Provenienz: Galerie Nierendorf, Berlin; Dr. Kegel, Hamburg; Privatsammlung, Hessen.
Ausstellung: Max Pechstein. Galerie Arnold, Dresden, 1919, Kat.-Nr. 23.
Literatur: Wilhelm Hausenstein: Max Pechstein. In: Deutsche Kunst und Dekoration, H. XXI, August 1918, mit ganzseitiger Abb.; Georg Biermann: Max Pechstein. Leipzig 1919 (Junge Kunst Bd. 1), mit ganzseitiger Abb.; Hellmut Richter: Die neue Malerei und Wir. Leipzig 1930, mit Abb. S. 98, Detail S. 30; Fritz Nemitz: Deutsche Malerei der Gegenwart. München 1948, mit Abb. S. 69.

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