Vorbericht zu Auktionen 303, 304 & 305 | Seltene Schätze aus ambitionierten Sammlungen

Karl & Faber versteigert bei den Live-Auktionen Moderne & Zeitgenössische Kunst zwei Gemälde von Auguste Renoir – eines aus der Sammlung Paul Guillaume

PDF | Pressemitteilung Vorbericht zu Auktion 303, 304 und 305
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  • Am 14. und 15. Juli lädt Karl & Faber Kunstauktionen zu seinen Auktionen 303, 304 und 305, Moderne & Zeitgenössische Kunst ins Stammhaus nach München ein
  • Die Offerte im Bereich der Moderne ist wie gewohnt hochwertig und außergewöhnlich – etwa mit einem Vogelgemälde von Max Ernst und einem marktfrischen Werk von Wilhelm Morgner. Zu den Top-Losen der Zeitgenössischen Kunst zählt ein Porträt von Andy Warhol sowie ein expansives Werk des italienischen Avantgardisten Paolo Scheggi
  • Erneut überrascht das Münchner Kunstauktionshaus die Bieter und Bieterinnen mit einer exklusiven Sonderauktion. Unter dem Titel „WHITE WEISS BIANCO BLANC“ kommen marktfrische, meist monochrome Werke – unter anderen von Picasso – aus der ambitionierten Privatsammlung Dr. Hans Burchard zum Aufruf

Sein Name steht in der „Liste der teuersten Gemälde“: Vor mehr als 20 Jahren erzielte ein Gemälde von Auguste Renoir über 78 Millionen Dollar. Nach wie vor spricht uns der französische Impressionist „Mit
allen Sinnen!“ an. So heißt auch die aktuelle Schau in der Stuttgarter Staatsgalerie, die noch nie öffentlich ausgestellte Meisterwerke des Impressionismus aus privaten Sammlungen zeigt. „Mit schnell und direkt vor dem Motiv realisierten Gemälden entwickeln sich scheinbar alltägliche Szenen und Landschaften vor den Augen des Betrachters zu lebendigen Ereignissen“, heißt es dazu. Diese „Abstraktionsform, die alle unsere Sinne wachruft“, ist auch den beiden Gemälden zu eigen, die jetzt bei Karl & Faber zum Aufruf kommen: Paysage avec femme assise au milieu (Los 506, 1918, Schätzpreis: € 350.000/450.000), das sich ehemals in der legendären Sammlung Paul Guillaume befand, und Jeunes femmes dans un jardin (Los 516, um 1895, Taxe: € 300.000/400.000).

Eine kleine Sensation ist Wilhelm Morgners marktfrisches Werk aus dem Jahr 1911: Blauer Junge mit Sense (Los 507). Morgner gilt als einer der bedeutendsten Künstler des Westfälischen Expressionismus und Wegbereiter der Moderne. Walther Weihs, Verfasser des Werkverzeichnisses seiner Gemälde, schreibt in seinem aktuellen Gutachten: „Das vorliegende Ölgemälde ist sicher von herausragender Bedeutung in Morgners malerischem Werk.“ Schätzpreis: € 100.000/150.000.

Zu den Spitzenlosen der Karl & Faber-Auktion 303 zählt natürlich auch Max Ernsts Ölgemälde Oiseaux spectraux (Los 542) aus dem Jahr 1932. Der Surrealist gilt als einer der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine Werke hängen in den berühmtesten Museen weltweit und erzielen bei internationalen Auktionen Ergebnisse im Millionenbereich. Mit der Offerte kommt nun das zentrale Vogelmotiv des Künstlers bei Karl & Faber unter den Hammer – zum Schätzpreis von € 250.000/350.000.

Ein Charakteristikum der Moderne ist, dass sie – zunächst von gegenständlichen Arbeiten ausgehend –mit Farbigkeit zur Abstraktion gelangt. Wie der als Geometriker geltende Auguste Herbin, der mit seinem Werk Composition cubiste (Los 509) aus dem Jahr 1913 vertreten ist. Taxe: € 30.000/40.000.

Sonia Delaunay-Terk wurde von den deutschen Expressionisten, den Fauvisten und Postimpressionisten inspiriert, mit der Farbe zu experimentieren. Für sie wurde die Farbe zur „Haut der Welt“, die sie in den Mittelpunkt ihrer Werke stellte. Wie in der Serie Rythme couleur (Los 552), zu der die vorliegende gleichnamige Arbeit von 1966 zählt. Taxe: € 30.000/50.000.

Frische Impulse zur Abstraktion mittels Farbigkeit gibt Hans Hartung zu Beginn der 1960er Jahre. Er erfand neue Werkzeuge, um die Farbe auf die Leinwand zu bringen: umgebaute Staubsauger, Kompressoren oder eine Spritzpistole – mit der er das monochrome Hintergrundgelb auf sein Werk T-1970-H37 (Los 551, 1970) auftrug. Schätzpreis: € 150.000/200.000.

Gabriele Münter ist gern gesehener Gast in den Karl & Faber-Kunstauktionen – auf Bieter- wie Verkäuferseite. Diesmal ist sie mit eher ungewöhnlichen Arbeiten vertreten. Neben dem üblichen Stillleben Hoher Strauß (Los 533, 1943, Taxe: € 24.000/28.000) kommen zwei Landschaften zum Aufruf: eine der späteren Versionen der Javanerin im Gebirge (Los 537) zum Schätzpreis von € 40.000/60.000 sowie das Gemälde Bei der Gärtnerei, Murnau (Los 529) von 1931 mit einer Taxe von € 120.000/150.000.

Wie es der Zufall – oder das Schicksal? – will, führt die Karl & Faber Auktion 303 drei Werke zusammen, bei denen die Intention ähnlich, die Interpretation aber völlig individuell ist: Porträts die im Zusammenhang mit Künstlern beziehungsweise Künstlerinnen stehen und die jeweils ein österreichischer Maler schuf. So stammt Josef Flochs Frau im roten Kleid (Los 528, 1927, Taxe: € 40.000/60.000) aus der Sammlung der französisch-italienischen Künstlerin Chana Orloff. Vom gefragtesten Porträtisten seiner Zeit, von Herbert Gurschner stammt das Bildnis der adligen Malerin Prinzessin Adalberta von Bayern (Maria del Pilar von Bayern) (Los 535). Das als sein berühmtestes geltende Porträt entstand 1932 und ist typisch für die Kunst der Neuen Sachlichkeit (Taxe: € 30.000/40.000). Der Dritte im Bunde des alpenländischen Trios ist Albert Birkle. Von ihm wurde 1933 „Der Glasmaler“ Diermeier (Los 538) verewigt. Den lernte Birkle vermutlich in der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München kennen, als er selbst an einem Glasfenster mitwirkte. Schätzpreis: € 40.000/60.000.

Zu den Top-Losen in der internationalen Druckgrafik der Moderne zählt Emil Noldes „Meer“ (Welle) (Los 522) von 1926. Das Werk ist eine absolute Ikone der Druckgrafik und in Noldes lithografischem Œuvre eines der begehrtesten Blätter auf dem Auktionsmarkt (Taxe: € 150.000/200.000).

Der Kuss IV von Edvard Munch (Los 501) von 1902 ist die letzte Version eines der bekanntesten und wichtigsten Motive im Gesamtwerk des norwegischen Malers und Grafikers. Auf dem Holzschnitt ist das Paar zu einer Einheit verschmolzen, Zeit und Raum enthoben (Taxe: € 120.000/200.000).

Nach München zurückgekehrt ist ein Werk des begehrtesten Porträtmalers seiner Zeit. Andy Warhols Hartmut Stöcker (Los 929) von 1980 ist das Porträt eines Protagonisten der Münchner Kunstszene: 1973 eröffnete Stöcker mit Ingvild Goetz die Räume der Galerie „Art in Progress“ in der Münchner Maximilianstraße. Mit Künstlern wie Cy Twombly oder Christo war der Name der Galerie Programm. Das Porträt zählt mit einer Taxe von € 180.000/220.000 zu den beiden Top-Losen der Offerte der Zeitgenössischen Kunst.

Dazu gehört auch Paolo Scheggis Zone Riflesse (Los 913) von 1963 (Taxe: € 180.000/220.000). Das Werk bildet den Höhepunkt einer Suite von Werken der italienischen Neo-Avantgarde in der Nachfolge von Lucio Fontana. Unter dessen Einfluss entstanden Scheggis Kompositionen in kräftigen leuchtenden Farben, die meist aus drei gestaffelten Leinwänden mit oval oder rund eingeschnittenen Öffnungen bestehen – in diesem Fall ein komplexes Spiel aus Licht und Schatten in monochromem Blau.

Neben Scheggi kommen zwei weitere Vertreter der italienischen Neo-Avantgarde zum Aufruf: Agostino Bonalumi mit Nero n°18 (Los 911) von 1964 (Taxe: € 90.000/120.000) sowie Dadamaino (Eduarda Emilia Maino) mit Volume (Los 912) von 1960 (Taxe: € 25.000/30.000). Sie ist die einzige Frau im Kreis der Mailänder Künstler um die legendäre Galerie Azimut.

Ein außergewöhnlicher Gast in deutschen Auktionen ist der US-amerikanische Bildhauer David Smith, einer der Hauptvertreter des abstrakten Expressionismus. Er schweißte zufällig gefundenes Material, Werkzeug und Maschinenteile zu Skulpturen zusammen, wie in seinem Werk Ohne Titel (Los 904, um 1955, Schätzpreis: € 120.000/180.000).

Mindestens genauso bemerkenswert sind Eduardo Chillidas sogenannte Oxidos, Blöcke aus Ton, in die Linien aus schwarzem Kupferoxid eingebrannt sind. Sie grenzen den Block gegenüber dem Raum ab, der zentrales Thema in Chillidas Werk ist. Oxido 62 (Los 914) entstand 1981 (Taxe: € 120.000/160.000).

Das stets wiederkehrende Motiv des griechisch-österreichischen Bildhauers Joannis Avramidis ist der Mensch. Umso außergewöhnlicher, dass seine Bronzeskulpturen weitgehend abstrakt wirken. So auch der Kopf mit tiefenräumlichen Flächen (Los 908) von 1969/1982 (Schätzpreis: € 120.000/160.000).

Überraschend ist auch Der Zauberer (Los 945, 2015) von Stephan Balkenhol. Er trägt einen tiefblauen, sternenbesetzten Mantel samt Spitzhut und Zauberstab – und entspricht damit so gar nicht dem Outfit der typischen Balkenhol-Holzfiguren, die meist in weißem Hemd und schwarzer Hose auftreten. (Schätzpreis: € 40.000/50.000).

Mit dem Kanadier Jean-Paul Riopelle kommt im Bereich des Informel eine Position von internationalem Rang unter den Hammer. Charakteristisch für den Grenzgänger zwischen abstraktem Expressionismus und lyrischer Abstraktion ist sein voluminöses Impasto. Das lässt auch auf Indigène (Los 903) von 1973 unzählige farbige Drei- und Vierecke turbulent tanzen. (Schätzpreis: € 70.000/90.000).

Das Jahr 1965 markiert eine wichtige Zäsur im Werk des polnisch-französischen Künstlers Roman Opalka. Damals begann er sein Lebenswerk: 1965 / 1 – unendlich.  Mit titanweißer Farbe schrieb er in die obere linke Ecke der ersten dunkel grundierten Leinwand die Zahl 1 und fuhr fort, von links nach rechts weiter zu zählen. 233 solcher Details auf Leinwand entstanden bis zu seinem Tod, bis zur Zahl 5.607.249. 1965/1-∞ Detail 3727947-3730729 (Los 927) ist ein frühes Werk aus dem Jahr 1965 (Taxe: € 60.000/70.000).

Auch in dieser Saison bietet Karl & Faber wieder eine exklusive Sonderauktion samt Sonderkatalog an – beide unter dem Titel WHITE WEISS BIANCO BLANC –Werke aus der Sammlung Dr. Hans Burchard von Harling.  Ganz in Weiß kommen mehr als 100 marktfrische Werke aus einer ambitionierten deutschen Privatsammlung zum Aufruf.

Seit den frühen 1970er Jahren trug der passionierte Sammler mit viel Feingefühl und geschultem Blick seine Werke zusammen – mit ZERO und der Nachfolge als Ausgangspunkt. Ihr gemeinsamer Nenner: Reduktion in der Form sowie die monochrome weiße „Farb“-Gebung.

Zu entdecken gibt es viel – etwa Picassos Tête au masque (Los 2100, 1956, Taxe: € 6.000/8.000), eine Folge von zehn Werken des legendären Medienkünstlers Ferdinand Kriwet (Lose 2131 bis 2140) sowie einen großer Werkkomplex von Herbert Zangs (Lose 2158 bis 2180), den mit dem Sammler eine intensive, langjährige Freundschaft verband.

Karl & Faber wurde 1923 in München gegründet und ist eines der größten Kunstauktionshäuser in Deutschland. Unter den Kunstauktionshäusern der D-A-CH-Region hat es sich seit 2010 mit am dynamischsten entwickelt. (Quelle: artnet) Das Haus hat sich auf Alte Meister, Kunst des 19. Jahrhunderts, Moderne Kunst und Zeitgenössische Kunst spezialisiert. Ein Schwerpunkt ist die Provenienzforschung. Karl & Faber hat seinen Sitz in München mit Niederlassungen in Hamburg und Düsseldorf sowie Repräsentanzen in Tegernsee, Basel, London, Italien, Österreich und in den USA. Am Hauptstandort führt Karl & Faber mindestens sechs Live-Auktionen pro Jahr durch, die sich jeweils einem Schwerpunktthema widmen. Seit Frühjahr 2019 führt Karl & Faber auch Online-Only-Auktionen durch. Neben dem Auktionsgeschäft veranstaltet Karl & Faber regelmäßig Verkaufsausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst. Seit 2008 vergibt das Unternehmen gemeinsam mit der Stiftung der Kunstakademie München alle drei Jahre den Karl & Faber Kunstpreis. Das Haus engagiert sich zudem für den Münchner Kunststandort als Partner des Ausstellungsprojekts Various Others und seit 2017 als Förderer des experimentellen Kunstraums Loggia.

 

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VORBESICHTIGUNGEN

Für alle Vorbesichtigungen vereinbaren Sie bitte per E-Mail oder telefonisch einen Termin.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 

Vorbesichtigung der Highlights:

DÜSSELDORF

Freitag, 18. Juni 2021 | 12 bis 21 Uhr
Samstag, 19. Juni 2021 | 12 bis 18 Uhr

Mannesmannufer 7, 40213 Düsseldorf
duesseldorf@karlundfaber.de oder T +49 211 91 19 41 14

HAMBURG

Montag, 21. Juni 2021 | 12 bis 21 Uhr
Dienstag, 22. Juni 2021 | 12 bis 17 Uhr

Magdalenenstraße 50, 20148 Hamburg
hamburg@karlundfaber.de oder T +49 40 82 24 38 23

WIEN

Freitag, 25. Juni 2021 | 11 bis 15 Uhr

c/o Gerald Hartinger Fine Arts, Seilergasse 9/4 | 1010 Wien
bdouglas@karlundfaber.de oder T +43 66 01 35 08 02

 

Vorbesichtigung aller Werke:

MÜNCHEN

Montag, 5. bis Dienstag, 13. Juli 2021
Mo – Fr 10 – 18 Uhr | Sa & So 11 – 17 Uhr

Amiraplatz 3 – Luitpoldblock (4. Stock), 80333 München
info@karlundfaber.de oder T 0899 22 18 65

 

AUKTIONSABLAUF

Auktion 303, 304, 305 – Moderne & Zeitgenössische Kunst

Mittwoch, 14. Juli 2021
14 Uhr: Moderne Kunst Teil II                                                                Los 600 – 801
16. 30 Uhr: Zeitgenössische Kunst Teil II                                             Los 1000 – 1247

 

Donnerstag, 15. Juli 2021
15.30 Uhr: Sonderauktion WEISS WHITE BIANCO BLANC                             Los 21000 – 2208
18 Uhr: Moderne Ausgewählte Werke                                                               Los 500 – 553
19 Uhr: Zeitgenössische Ausgewählte Werke                                                   Los 900 – 950

 

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