Composition surréaliste
Details
Provenienz:
Catherine Izard (1909-1992, Ehefrau von Georges Izard), Paris, Geschenk des Künstlers;
Madeleine Izard (1931-1982), Tochter der Vorgenannten;
Privatbesitz, Süddeutschland, durch Erbfolge an den jetzigen Besitzer.
Beschreibung
• Typische surreale Landschaft Tanguys ohne Horizont, bevölkert von rätselhaften, biomorphen Formen
• Von seiner Reise 1930/31 nach Nordafrika und den dortigen Wüstenlandschaften beeinflusst
• Bisher durchgehend in Privatbesitz, noch nie auf dem Kunstmarkt angeboten
Der als anarchisch und schweigsam beschriebene Yves Tanguy hatte ursprünglich nicht vor, Künstler zu werden. Er tritt mit 18 Jahren in die Handelsmarine ein und wird anschließend zum Militärdienst eingezogen. Nach seiner Rückkehr nach Paris im Jahr 1922 übt er verschiedene Gelegenheitsjobs aus, bevor eine zufällige Begegnung – der Anblick eines rätselhaften Gemäldes des italienischen Surrealisten Giorgio de Chirico im Schaufenster einer Kunstgalerie – ihn dazu veranlasst, kleinformatige Zeichnungen und Aquarelle anzufertigen. Im Jahr 1925 lernt er André Breton, den Wortführer der Surrealisten, kennen und widmet sich bald der Malerei.
Eine Reise nach Afrika Anfang der 1930er Jahre beeindruckt den Künstler nachhaltig. Dabei faszinieren ihn besonders die Klarheit des afrikanischen Sonnenlichts und die Wüstenlandschaften mit ihren sonderbaren Felsformationen. Die Werke der folgenden Jahre spiegeln eben dieses klare und durchscheinende Licht wider, nichts erinnert mehr an die Dunkelheit Tanguys früher Werke.
In der vorliegenden Gouache stellt Tanguy einen illusionistischen Raum dar, der ebenso traumhaft wie real erscheint, ein Niemandsland, das „eine Art absolute Realität – eine Surrealität“ suggeriert, wie Breton im „Manifeste du surréalisme“ schreibt. Das mit feinen, präzisen Pinselstrichen ausgeführte Werk scheint eine in der Zeit eingefrorene Szene zu zeigen, bevölkert von bizarren, biomorphen Formen. Die Landschaft wirkt fremdartig, verlassen und außerirdisch. Das Gefühl des Mysteriösen wird durch das Fehlen einer erkennbaren Horizontlinie und die scharf begrenzten Schlagschatten verstärkt.
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R = Regelbesteuerte Kunstwerke
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