Gabriele Münter

Recto: Landschaftsskizze mit Schneebergen – Verso: Dame am Stuhl, schlafend

Details

Verso kleines, wohl beschnittenes Etikett mit typografischer Nr. „(…)18“.

Mit einer Fotoexpertise von Dr. Helmut Friedel, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 11.9.1991.

Ausstellung:
Kontur, Farbe, Licht: Das Wesentliche zeigen. Gabriele Münter 1877-1962, Stiftung Ahlers Pro Arte/Kestner Pro Arte, Hannover 2015/16, Kat.-Nr. 74, farb. Abb. S. 65;
Blaues Land und Großstadtlärm. Ein expressionistischer Spaziergang durch Kunst und Literatur, Franz Marc Museum, Kochel am See 2017, S. 156, farb. Abb. Nr. 32.

Provenienz:
Nachlass der Künstlerin;
Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München;
Sammlung Elly Röthel, Unterschleißheim, 1968 von Vorgannnter erworben;
Privatsammlung, Deutschland, 1991 bei Vorgannter erworben.

Beschreibung

• Ausdrucksstarke Landschaftsskizze in Öl, stilistisch verwurzelt in der Bildsprache des Blauen Reiter
• Beidseitig bemalt, mit intimer Figurendarstellung auf der Rückseite
• Erstmals auf dem Kunstmarkt angeboten

Mit wenigen, klar gesetzten Pinselzügen und einer stark reduzierten Palette fängt Gabriele Münter in der Landschaftsskizze mit Schneebergen die Essenz einer winterlichen Voralpenlandschaft ein. Die stilisierte Erfassung der verschneiten Bergkulisse, kombiniert mit einem flachen, perspektivisch gestaffelten Bildaufbau, verweist auf die künstlerischen Mittel, die Münter seit den Jahren des Blauen Reiter systematisch entwickelt hatte. Typisch ist dabei die Verdichtung der Darstellung auf das Wesentliche: Farbflächen statt Detail, Formstruktur statt mimetische Naturwiedergabe.
Auch in dieser Landschaftsarbeit bleibt der Einfluss der prägenden Murnauer Jahre deutlich spürbar. Die Nähe zu den Farbwerten der bayerischen Landschaft – kühles Blau, gedämpftes Ocker, Weißtöne in rhythmischer Gliederung – zeigt Münters Gespür für eine spezifisch innerlich gesehene, nicht naturalistisch abgebildete Natur.
Die bemalte Rückseite mit der Darstellung einer schlafenden Frau auf einem Stuhl eröffnet eine zusätzliche, intime Perspektive auf Münters Arbeit, die zugleich auf das breite thematische Spektrum ihres Schaffens verweist.
Dabei sind es insbesondere diese intimen Porträts mit nachdenklichen Figuren, oft auf einem Sessel oder Stuhl sitzend, die für Münters Schaffen ebenso charakteristisch sind, wie ihre Landschaftsdarstellungen. Man denke in diesem Zusammenhang an Werke wie „Im Zimmer“ (1913), „Anna Roslund“ (1917) oder die „Sinnende II“ (1928).

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