Gustav Klimt

Stehende von vorne, mit der Linken den Umhang haltend

Details

Strobl 2512.

Ausstellung:
Gustav Klimt, Spencer A. Samuels, New York 1974, Addendum Kat.-Nr. a8, mit Abb.

Provenienz:
Dorotheum, Wien 14.-17.3.1967, Los 351, mit Abb. Tafel 120;
Sotheby’s, London 6.12.1973, Los 218, mit Abb.;
Wolfgang Ketterer, München 28./29.11.1977, Los 1064, mit Abb.;
Privatsammlung, München.

Beschreibung

• Studie für ein Porträt einer Dame des Wiener Großbürgertums
• Reizende Linienführung voller Spontanität und Lebhaftigkeit
• Spannender Einblick in die Arbeitsweise Klimts mit zahlreichen Vorstudien

Ohne die Familie Lederer wäre die Karriere von Gustav Klimt sicher anders verlaufen. Die Mäzene, Mitglieder des Wiener Großbürgertums und Ringstraßenprominenz, finanzieren nicht nur seine Malereien, Serena Lederer selbst begibt sich zeitweise in eine stürmische Affäre mit dem Maler. Zudem werden die Lederers und ihre Verwandten immer wieder Motiv der Werke Klimts. So malt er 1916 die Tochter von August und Serena Lederer, Elisabeth. Diese ist mittlerweile eine verheiratete Baronin Bachofen-Echt. In ihrem fertiggestellten Gemälde wird sie vor einem chinoisen Hintergrund in einem aufsehenerregend modernen Kleid posieren und dabei durch die Kunstfertigkeit Gustav Klimts geradezu geadelt werden.

Ebenfalls 1916 malt Klimt Ria Munk. Die Nichte Serena Lederers hatte 1911 den Freitod gewählt, fünf Jahre später soll nun im Auftrag der Mutter das Andenken der Tochter festgehalten werden. Eine erste Version zeigt die tote Tochter in Ophelia-Manier und entsetzt dabei die Auftraggeberin. So hatte sie sich das Porträt ihrer verstorbenen Tochter nicht vorgestellt! Eine zweite Version stößt ebenfalls auf Ablehnung. Die diesmal lebendige Ria Munk steht in einem bunten Kleid vor einem blumigen Hintergrund, doch ihre Brust ist entblößt. Erst eine dritte Version wird Gefallen finden.

Das vorliegende Blatt könnte eine Gewandstudie für beide Gemälde, Elisabeth oder Ria, sein. Die Dargestellte ist gesichtslos, hier geht es weniger um das Porträt denn um den Faltenwurf und die Ausarbeitung der Draperie, die voller Wirbel und Kreise ist. Die Dargestellte ist dabei indes weder Elisabeth noch Ria. Es handelt sich vielmehr um ein Modell, welches hier für Gustav Klimt das abzubildende Kleid und den Überwurf trägt. Dieses kann wohl mit Johanna Jusl, einer Tänzerin an der Wiener Staatsoper, identifiziert werden.

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