Bildnis eines über eine Mauer blickenden Buben

Details

Verso wohl von fremder Hand bezeichnet „HR“.
Nicht bei Strobl.

Marian Bisanz-Prakken wird diese Arbeit in den Ergänzungsband zu dem von Alice Strobl publizierten Werkverzeichnis der Zeichnungen von Gustav Klimt aufnehmen.

Literatur:
Bisanz-Prakken, Marian: Gustav Klimt’s Drawings for the Ceiling Paintings in the Fiume/Rijeka Teatro Comunale, in: The Unknown Klimt – Love, Death, Ecstasy, Rijeka 2021, mit Abb. 17, S. 112.

Ausstellung:
Gustav Klimt. The Ronald S. Lauder and Serge Sabarsky Collections, Neue Galerie, New York 2007/08, Kat.-Nr. D10.

Provenienz:
Nachlass des Künstlers;
Wohl ehemals Sammlung Professor Dr. Rudolf Leopold, Wien, bis 1980, verso am Unterrand bezeichnet;
Sammlung Serge Sabarsky (1912-1996), New York, wohl 1980 bei Vorgenanntem erworben;
Nachlass Serge Sabarsky, New York, seit 1996;
Sammlung Vally Sabarsky (1902-2002), New York;
Vally Sabarsky Stiftung, New York, seit 2002.

Beschreibung

• Beispielhaft für das zeichnerische Talent Klimts
• Das Blatt überzeugt durch seine große Detailgenauigkeit
• Aus Klimts früher Werkphase, die noch vom Realismus geprägt ist

Gustav Klimts ausdrucksstarkes Kinderporträt entsteht um 1884/85. Zu dieser Zeit hat Klimt sein Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule bei u.a. Ferdinand Laufberger bereits abgeschlossen und gründet in den 1880er Jahren zusammen mit seinem Bruder Ernst eine Ateliergemeinschaft. Sein zeichnerisches Talent spricht aus dieser Arbeit, die er im oberen Teil des Blattes aufs Papier bringt. Ein junger Knabe mit Pagenkopf steht hinter einer Mauer dem Maler Porträt. Mit der rechten Hand hält er sich an der Mauerkante fest und greift sich mit seiner linken Hand an den Hinterkopf. Er blickt den Betrachter direkt an. Bei der Ausführung konzentriert sich Klimt ganz auf das Gesicht des Buben, das er mit großer Detailgenauigkeit ausführt.
Ernst Klimt verwendete diese Zeichnung seines Bruders als Vorlage für ein Lünettenbild im Kroatischen Nationaltheater Ivan Zajc in Rijeka.