Lovis Corinth

Frauenraub – Entwurf (Raub der Töchter des Leukippos)

Details

Verso auf dem Keilrahmen mit Nummerierungen von fremder Hand.
Berend-Corinth/Herard 302.

Ausstellung:
Lovis Corinth, Von der Heydt-Museum, Wuppertal 1999, Kat.-Nr. 18, mit farb. Abb. S. 67;
Lovis Corinth, Fundación Juan March, Madrid 1999, Kat.-Nr. 14, mit farb. Abb. S. 55, verso auf dem Rahmen mit dem Etikett;
Philipp Franck und die Berliner Secession von Max Liebermann bis Lesser Ury, Museum Kronberger Malerkolonie, Kronberg im Taunus 2013/14.

Literatur:
Heilbronner, P., Lovis Corinth, A.B.C.-Rivista d’Arte, Turin September 1936, mit Abb.;
Weltkunst, 1974/24, S. 2197, mit farb. Abb.;
FAZ Feuilleton, Frankfurt/Main 31.8.1999, Seite 49, mit s/w Abb.

Provenienz:
Sammlung A. von Dulong, Berlin;
Galerie Hugo Helbing, Auktion Sammlung Frau von Dulong, München 21.10.1912, Los 9, mit s/w Abb. Tafel 2;
Rudolph Lepke, Auktion, Berlin 21.4.1914, Los 92, mit s/w Abb. Tafel 4 („Raub der Sabinerinnen“);
Sammlung Albert Walter von Heymel, Berlin, bis 1917;
Paul Cassirer/Hugo Helbing, Auktion u.a. Nachlass A. W. von Heymel, Berlin 8.3.1917, Los 17, mit s/w Abb.;
Frau Toni Lessing, Berlin, ab 1917;
Sammlung A. Tietz, Köln, bis 1933;
Lempertz, Köln 23.11.1933, Los 39, ohne Abb.;
Dr. Conrad Doebbeke (1889-1954), Berlin;
Galerie Gerd Rosen, Berlin, April 1961;
Lempertz, Köln 1.12.1961, Los 95, mit s/w Abb. Tafel 37;
Galerie am Hauptmarkt, Nürnberg;
Privatsammlung, Baden-Württemberg, 1975 bei Vorgenannter erworben.

Beschreibung

• Das Werk steht ganz unter dem Einfluss von Peter Paul Rubens
• In Corinths Berliner Zeit entstanden
• Das Motiv des Frauenraubs setzt Corinth in seinem breiten Œuvre auch noch später in Grafiken um

Mit dem Thema des Frauenraubs setzt sich Corinth in seiner Berliner Zeit auseinander. Anregungen dazu findet er bei Peter Paul Rubens, dessen Version er während seiner Münchner Jahre in der Alten Pinakothek bewundert, wohin das Gemälde 1805/06 über Mannheim in die Sammlung gelangt.
Unseren Vorentwurf zum „Frauenräuber“ (Berend-Corinth 303) führt Lovis Corinth noch nicht so detailreich aus wie das größere Ölgemälde, das der Künstler im gleichen Jahr für die Stadtverwaltung Berlin-Schöneberg anfertigt und welches heute als verschollen gilt. Bei dem Reiter auf dem Pferd hält er in der Schöneberg-Version den mit ihm befreundeten Bildhauer Nikolaus Friedrich (1865-1914) fest, den er zweimal porträtiert.
In der großen Endversion des Frauenraubs fokussiert sich Corinth nur noch auf eine nackte Frau im Zentrum des Geschehens, die von den zwei Soldaten in Rüstung auf das Pferd gezerrt wird. Im vorliegenden früheren Entwurf sind noch beide Töchter des Leukippos, dem König von Messenien, zu sehen. Corinth nimmt später die zwei linken Personen aus der Komposition und setzt dafür das Pferd noch mehr in Szene. Eine nette Anekdote zum Pferd erwähnt Charlotte Berend-Corinth: „Corinth konnte für dieses Bild lange Zeit kein Pferd finden, das seiner inneren Vorstellung entsprach. Eines Tages sah er den Scheck vor einem großen Transportwagen, notierte sich den Namen des Besitzers, wurde mit ihm handelseinig und hatte nun zu seiner großen Freude das Modell zu seinem Bild.“ (WVZ S. 99).

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