Albrecht Dürer

Die Gefangennahme Christi

Details

Bartsch 7; Meder 116 I (von III e); Schoch/Mende/Scherbaum 157 I (von III e).

Provenienz:
Giuseppe Storck (1766-1836), Mailand, verso handschriftlich (Lugt 2319);
verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel „ve“ (vgl. Lugt 2509).

Beschreibung

Blatt 4 aus der Folge: Die Große Passion. Hervorragender, klarer Probedruck vor dem Text, mit dem von Meder gefragten Wasserzeichen für Frühdrucke. Bis auf die Einfassungslinie geschnitten.
Die Szene zeigt simultan mehrere Ereignisse, vereint auf einem Blatt: Judaskuss; Gefangennahme und Überführung Christi nach Jerusalem; Petrus, der Malchus das Ohr abschlägt sowie im Hintergrund den fliehenden Jüngling, der auf der Flucht vor den Häschern sein Gewand verliert. Anders als bei den entsprechenden Blättern der Kleinen Passion und der Kupferstich-Passion stellt Dürer die Gefangennahme in den Mittelpunkt und zeigt sich hierin von Martin Schongauers gleichnamigem Kupferstich (Lehrs 20) beeinflusst (Anke Fröhlich in: Schoch/Mende/Scherbaum, Bd. II, S. 189-190). Die starke suggestive Wirkung des Blattes ist auf die expressiven Hell-Dunkel-Kontraste der Nachtszene zurückzuführen. Die im Fackelschein aufblitzenden Schwerter, Lanzen und zupackenden Hände der Knechte, in einer einzigen wirbelnden Bewegung um Christus herum angeordnet, verstärken formal noch das Gefühl der Angst und Bedrohung, das von dieser Szene ausgeht. In der Summe entsprechen sie in ihrer Neigung der Körperhaltung Christi, der sich gegen die Häscher nach rechts stemmt. –
Vereinzelt schwach braunfleckig. Übliche, geglättete Mittelfalte. Mit einem fachgerecht restaurierten, ca. 6 cm langen horizontalen Riss auf Höhe des Schergen mit dem Seil, die rechte obere Ecke angesetzt, ansonsten in gutem Zustand.

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