Details

Straßer G 321.

Literatur:
Othmar Metzger, Januarius Zick. Datierte u. datierbare Gemälde, München 1981, S. 17-21, mit Abb.;
Adelheid Simon und Franz Xaver Schlagberger, Januarius Zick: Der letzte bürgerliche Großmaler Deutschlands. Fresken, Entwürfe, Tafelbilder, Prüm 1987, S. 29 ff., mit Abb.;
Josef Straßer, Januarius Zick. 1730-1797, Weißenhorn 1994, S. 410, Kat.-Nr. G 321, mit farb. Abb (Nr. 120).

Provenienz:
Privatbesitz, Düsseldorf, 1936;
Galerie Fischer, Luzern, Auktion, 29.5.-1.6.1979, Los 265a (als „Jupiter und Antiope“), Taf. 27;
Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

Eine Episode aus den Verwandlungen des Ovid, jener unerschöpflichen Fundgrube dramatischer bis frivol-anzüglicher Themen aus der antiken Götterwelt, liefert die Vorlage für dieses Gemälde Zicks, das die Begegnung zwischen Bacchus und Ariadne auf der Insel Naxos zeigt (Ovid, Metamorphosen VIII, 169f.).
Ariadne, die gewiefte Königstochter von Knossos, dank deren Wollknäuel Theseus bei seinem Kampf gegen den Minotaurus wieder aus den Irrgängen des Labyrinths zurückgefunden hatte, hatte mit diesem Kreta den Rücken zugekehrt. Auf dem Weg nach Athen lässt Theseus seine schlafende Gefährtin, der er gerade noch die Ehe versprochen hatte, auf Naxos zurück und segelt eiligst davon. Bacchus findet die schmählich Verlassene, als er mit seinem lärmenden Gefolge vorbeizieht, und nimmt sich ihrer mit „Liebensumfangen“ an – bald wird eine rauschende Hochzeit gefeiert und der erste von vier Söhnen geboren. Nach ihrem Tod führt Bacchus Ariadne aus der Unterwelt in den Olymp. Ihren Kranz heftet er ans Firmament, verewigt seine Geliebte als Sternbild der Corona borealis (Nördliche Krone).
Den überwiegenden Teil von Zicks Themen nehmen religiöse Darstellungen ein, jedoch beschäftigte er sich auch mit antiker Historie und Mythologie. Gerade bei den profanen Themen zeigt sich ein deutlicher Einfluss der französischen Malerei, allen voran von François Boucher. In der Bildmitte vor einer Satyrherme lagert Ariadne. Sie blickt auf die Trauben, die ihr von Bacchus (ikonographisch ungewöhnlich sind seine Bocksbeine) kredenzt werden. Vor Ariadne ist Amor als Rückenfigur wiedergegeben. Er beobachtet das Kennenlernen und wird die angefachte Liebe mit einem Pfeil aus seinem Köcher festpinnen und Ariadne – wenn auch erst im zweiten Anlauf – zur ihrem „Happy End“ verhelfen.

Gegenstück zu „Jupiter und Antiope“.

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