Steilküste

Details

Provenienz:
Privatsammlung, Berlin;
Privatsammlung, Berlin.

Beschreibung

• Fein ausbalancierte, farbintensive Landschaftsdarstellung
• Reife Komposition aus dem Spätwerk des Künstlers
• Entstanden während eines Sommeraufenthaltes in seinem langjährigen Sommerdomizil in Sierksdorf

Über zwanzig Jahre, von 1951 bis 1973, verbringt Karl Schmidt-Rottluff die Sommermonate in dem Fischerort Sierksdorf an der Lübecker Bucht. Er ist dort zu Gast im Haus seines Malerfreundes Günter Machemehl (1911-1970), der seit 1946 dort lebt.
Die charakteristische Ostsee-Steilküste von Sierksdorf ist im Spätwerk von Schmidt-Rottluff ein wiederkehrendes Sujet. Das vorliegende Aquarell ist zudem ein wunderbares Beispiel für die intensive Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Einfluss von Licht und Tageszeit auf die Farbigkeit des Motivs. In dieser relativen Nahsicht dominieren die sonnenwarmen Ocker-, Braun- und Gelbtöne des Sandstrandes und des Steilhangs, die ergänzt werden mit dem satten Dunkelgrün der struppigen Sträucher auf den Klippen. Schmidt-Rottluff akzentuiert dies mit einem strahlenden Hellblau des Himmels, für das nur ein schmaler Streifen am oberen Blattrand bleibt.
Bevor sich Sierksdorf um 1970 zu einem lebhaften Seebad wandelt, sind der Fischerort und seine Umgebung beliebte Motive für zahlreiche Künstler. An die wiederholten Aufenthalte von Schmidt-Rottluff erinnert in dem Ort heute die Schmidt-Rottluff-Allee, eine als Naturdenkmal geschützte, mächtige Kastanienallee. Der Künstler stellte die damals noch nicht nach ihm benannte Straße auch auf seinem Gemälde „Seehofallee“ im Jahr 1956 dar, das sich heute in den Kunstsammlungen Chemnitz befindet.