Ernst Ludwig Kirchner

Die Freunde (Albert Müller und Hermann Scherer)

Details

Wunderbares Exemplar dieses seltenen und monumentalen Holzschnittes im zweiten, endgültigen Zustand, mit breiten, wohl vollständigen Blatträndern. Verso unbekannter Sammlerstempel „Mb“ (Lugt 3786).

Dube H 522; Gercken 1452 II (von II).

Ausstellung:
Wohl Ernst Ludwig Kirchner. Gemälde und Graphik der Sammlung Dr. Frédéric Bauer – Davos, Nürnberg 1952, Kat.-Nr. 323, o. Abb.

Provenienz:
Wohl aus der Sammlung Dr. Frédéric Bauer (1883-1957), Davos, Chefarzt des Parksanatoriums Davos;
Nagel, Stuttgart 26.4.2007, Los 777;
Privatsammlung, Norddeutschland.

Beschreibung

• Einer der monumentalsten Holzschnitte in Kirchners umfangreichem druckgrafischen Œuvre
• Wichtiges Zeugnis der Künstlerfreundschaft Müller und Scherer
• Gleiches Motiv als Ölgemälde im Nachlass des Künstlers und als Holzskulptur im Kunstmuseum Basel

Die im Juni 1923 in der Kunsthalle Basel gezeigte Ausstellung Ernst Ludwig Kirchners beeindruckt die jungen Künstler Albert Müller (1897-1926) und Hermann Scherer (1893-1927) nachhaltig und führt zu einer fruchtbaren Freundschaft der drei Künstler. Beide Männer sind mehrfach zu Gast bei Kirchner in Davos-Frauenkirch, der sie künstlerisch beeinflusst und berät. Silvester 1924 gründen Müller und Scherer nach dem Vorbild der „Brücke“ zusammen mit Paul Camenisch die Künstlervereinigung „Rot-Blau“, die bedeutend für den Schweizer Expressionismus wird. Kirchner verewigt die beiden Künstlerfreunde Müller und Scherer in einem eindrucksvollen Künstlerporträt, das er gleich mehrfach in verschiedenen Techniken umsetzt. Neben dem hier angebotenen Holzschnitt malt er das gleiche Motiv auch als farbintensives, großformatiges Ölgemälde (WVZ Gordon 763, 166 × 90 cm, im Nachlass). Zusätzlich fertigt er die beiden freundschaftlich verbundenen Männer als lebensgroße, farbig gefasste Holzskulptur, die sich heute im Kunstmuseum Basel befindet (WVZ Henze 1924/08, Höhe 170 cm). Darüber hinaus existiert auch eine wohl vorbereitend entstandende Kreidezeichnung, die 2007 auf einer Auktion in Berlin versteigert wurde. All diese Werke bilden ein lebendiges Zeugnis der nur kurz währenden Künstlerfreundschaft, die mit dem überraschend frühen Tod sowohl Albert Müllers im Dezember 1926 als auch Hermann Scherers im Mai 1927 endet.

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