Details

Heiderich 2211.

Provenienz:
Nachlass des Künstlers, verso mit dem Stempel (Lugt 1775b);
Privatsammlung, Bayern.

Beschreibung

• Motiv aus dem beliebten und von August Macke vielfach variierten Themenkreis der „Promenade“
• Charakteristische, reife Zeichnung mit ausdrucksstarkem Bleistiftstrich
• Entstanden im letzten Lebensjahr des Künstlers in Bonn oder Hilterfingen

August Mackes umfangreiches zeichnerisches Œuvre steht von Beginn an eng im Zusammenhang mit seinen Gemälden. Besonders deutlich und vielfältig werden diese Verflechtungen in den Jahren 1913 und 1914, als er von Bonn ins schweizerische Hilterfingen übersiedelt. Mackes Gemälde folgen sowohl in den Motiven als auch beim Bildaufbau seinen Vorzeichnungen, wobei die Zeichnung oftmals die detailreichere Version darstellt. Vor allem sein Motiv der Spaziergänger von 1912 entwickelt er in dieser Zeit weiter und es entstehen zahlreiche Kompositionen, auf denen sich Menschen in irgendeiner Form begegnen, sei es am Seeufer, auf einer Brücke oder auf der Straße.
„August Macke hat sich seine figürlichen Kompositionen zeichnend sehr ernsthaft erarbeitet. Obwohl er über einen außerordentlich großen Einfallsreichtum verfügte, kann auch eine gewisse Ökonomie darin beobachtet werden, für Entdeckungen motivischer oder formaler Art immer neu variierte Verwendung zu finden. In gewissem Umfang kann die Arbeitsweise Mackes mit der von Picasso verglichen werden, der dieses Prinzip in großem Stile anwandte. In den Hilterfinger Zeichnungen erscheinen Figurengruppen fast wie Versatzstücke zu neuen Kombinationen zusammengestellt. (…) Auf querformatigen Kompositionszeichnungen findet eine Teilung in unterschiedliche Motivbereiche statt, die oft von gegensätzlichen Bewegungsrichtungen der Figurengruppen gekennzeichnet sind.“ (Ursula Heiderich, in: August Macke. Zeichnungen. Werkverzeichnis, Stuttgart 1993, S. 60 f.). So bewegt sich auf unserer Zeichnung die Gruppe der Fußgänger nach links, während das Fuhrwerk im Hintergrund nach rechts fährt. Dadurch erzielt Macke nicht nur eine gewisse räumliche Tiefe, sondern gleichfalls eine interessante bildinterne Dynamik.

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