Details

Verso auf dem Keilrahmen bezeichnet „Bread Still Life“.

Lukas 539.

Ausstellung:
Josef Scharl. Zum siebzigsten Geburtstag, Galerie Nierendorf, Berlin 1967, Kat.-Nr. 53, mit Abb. S. 38;
Josef Scharl, Galerie Günther Franke, München 1971, Kat.-Nr. 41;
Josef Scharl. Werke aus drei Jahrzehnten, Galerie Nierendorf, Berlin 1983/84, Kat.-Nr. 104, mit Abb. S. 65;
Josef Scharl. 139 ausgewählte Werke, Galerie Nierendorf, Berlin 1991, Kat.-Nr. 116, mit farb. Abb. S. 53.

Provenienz:
Galerie Nierendorf, Berlin;
Privatsammlung, Hessen.

Beschreibung

Nachdem Josef Scharl bereits Anfang der 1920er Jahre einzelne Stillleben in Anlehnung an Cézanne malt, wählt er ab den 1930er Jahren statt der typischen Cézanne’schen Arrangements mit Äpfeln und Gläsern zunehmend einzelne Lebensmittel. „So greift Scharl mit der Darstellung des Brotes in ‚Brot und Brotstücke‘ (WV 189) von 1930 eines seiner Hauptthemen auf. Das Brot als alleiniger Bildinhalt führt zurück auf die Auseinandersetzung mit der seit 1930 herrschenden Alltagsproblematik von Armut und Hunger. (…) Das Brot als Grundnahrungsmittel besitzt in diesen Notzeiten einen hohen Wert, von dem das Überleben vieler Menschen abhängt. Die Darstellungsweise der unterschiedlich großen Brote und Brotstücke, die auf dem blanken Holztisch liegen, erklärt sich durch diese besondere Bedeutung. Sie werden in dem Bild so exponiert präsentiert, wie es ihre Wertigkeit im Alltagsleben entspricht.‘ (Andrea Lukas, in: Andrea Firmenich (Hrsg.) Josef Scharl. Monographie und Werkverzeichnis, Köln 1999, S. 160f.).
1952 greift Scharl das Thema der Brote in mehreren Stillleben erneut auf. Das hier angebotene Gemälde „Brote“ beeindruckt mit einer starken und sehr intensiven Ausdrucksweise: erst auf den zweiten Blick sind die mit reicher Binnenzeichnung abstrahierten unterschiedlich großen Brotleibe zu erkennen. Den Raum deutet Scharl lediglich durch eine blaugemusterte Tischdecke und einen leuchtenden orangefarbenen Streifen am oberen Bildrand an. Seine lebenslange Suche nach der Einfachheit in der Darstellung scheint hier in diesem Spätwerk vollendet zu sein.

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