Walter Dexel

Figuration „Aqu-1923 IX“

Details

Nicht bei Wöbkemeier (vgl. 214.1).
Wir danken Dr. Ruth Wöbkemeier, Bremen, für die freundlichen Hinweise bei der Katalogisierung.

Literatur:
Marion Grčić-Ziersch Kunsthandel, München, Katalog September 2015, S. 36, mit farb. Abb.
Provenienz:
Sammlung Ferdinand Ziersch, Wuppertal;
Kunsthandel Marion Grčić-Ziersch, München.

Beschreibung

• Pure geometrische Konstruktion von einem der bedeutendsten Vertreter des Konstruktivismus
• Vorstudie für das Gemälde „Figuration auf grauem Grund“ in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München
• Aus der bedeutenden Sammlung des Mäzens Ferdinand Ziersch

Die künstlerischen Anfänge von Walter Dexel sind geprägt von figürlicher Malerei mit expressionistischen und kubistischen Einflüssen. Durch Freundschaften mit Bauhaus-Künstlern, insbesondere zu László Moholy-Nagy, sowie mit dem Dadaisten Kurt Schwitters und dem De-Stijl-Künstler Theo van Doesburg lernt Dexel deren konstruktivistische Malerei kennen. Von dort findet Dexel zu Beginn der 1920er Jahre zu einer vollkommen abstrakten Bildsprache, die frei von jeglichen gegenständlichen Bezügen ist. Nur mit Hilfe von mathematischen Regeln und der Konzentration auf reine, elementare Formen entstehen in der Folge geometrische Bildkompositionen, die sich durch eine enorme Klarheit auszeichnen. Alles wird zu einer gemeinsamen Bildfläche, ganz ohne Unterscheidung von Motiv und Hintergrund. Dexel experimentiert mit zahlreichen Variationen und studiert mit Hilfe von immer neuen Anordnungen das Wechselspiel der verschiedenen Formen und Linien und deren Verhältnis zur Farbe. Dexel stellt wiederholt in der Galerie Der Sturm von Herwarth Walden in Berlin aus, unter anderem gemeinsam mit Oskar Schlemmer und Willi Baumeister. Mit seiner klaren und starken Formensprache sowie einer ganz charakteristischen eigenen Farbwahl wird Dexel einer der wichtigsten Künstler des Konstruktivismus im frühen 20. Jahrhundert.
Das hier angebotene Aquarell entsteht wohl als Studie zu dem Gemälde „Figuration auf grauem Grund“ (Wöbkemeier 214.1), das sich heute in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, befindet. Es zeichnet sich durch eine ausgewogene Kombination schmaler, hochrechteckiger Formen aus, die mit unterschiedlich feinen Tuschlinien untereinander verbunden sind. Die außergewöhnliche Farbwahl Dexels reicht von zarten Grau- und Beigetönen über ein Dunkelgrau zu kräftigem Ocker, Braun und Dunkelrot. Die künstlerische Qualität seiner Arbeiten zeigt sich in ihrer erstaunlichen Zeitlosigkeit.

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