Details

Bagdahn 233.

Literatur:
Jutta M. Bagdahn, Otto Franz Scholderer 1834-1902: Monographie und Werkverzeichnis, 2005, S. 266, Kat.-Nr. 233 (Verbleib unbekannt).

Provenienz:
Europäischer Privatbesitz.

Beschreibung

Elizabeth Ruth Edwards (um 1833-1916), Geborene Enscombe, war die Ehefrau von Edwin Edwards, dem wichtigsten Förderer Henri Fantin-Latours in England. Sie soll eine nicht klein zu redende Rolle bei der Entscheidung ihres Mannes gespielt haben, seine Karriere als Anwalt zu quittieren, um sich seiner Leidenschaft für die Kunst widmen zu können. Mehr noch als ihr Mann habe sie ein Netzwerk aufgebaut und dafür Sorge getragen, dass sich ein Markt für Fantin-Latours Arbeiten, insbesondere für seine Blumenbilder, entwickeln konnte. Nach dem Tod ihres Mannes 1879 übernahm sie den Bilderhandel und konnte weiterhin große Erfolge verbuchen. So vertrat sie bis 1887 Fantin-Latour exklusiv, wurde von diesem auch zwei Mal porträtiert (vgl. Tate London, Inv.-Nr. N01952).
Vorliegendes Pastell stammt aus der Hand Otto Scholderers, den mit Fantin-Latour seit ihrer gemeinsamen Zeit in Paris steter Briefwechsel verband. 1871 zog Scholderer in die Kunstmetropole London, wo er nicht nur mit Whistler und den Präraffaeliten verkehrte, sondern über seinen Freund auch die Bekanntschaft Ruth Edwards machte. In seiner englischen Schaffensperiode war er hauptsächlich als Porträtmaler tätig. Es entstanden zumeist zurückhaltende Bilder in feiner, gleichmäßiger Farbigkeit. Im Dezember 1884 begann er mit der Arbeit an diesem Pastell, über dessen Fortgang er Fantin-Latour am 12. Januar 1885 Bericht erstattete: „Je n’ai rien de nouveau à vous écrire, le portrait de Mme Edwards avance lentement puisqu’elle me donne seulement une séance par semaine, et c’est une tête qui est difficile à faire.“ – Oberfläche leicht berieben. Mit einem vertikalen restaurierten Einriss.

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