Details

Provenienz:
Galerie Wimmer, München, verso mit dem Stempel.

Beschreibung

Angeregt durch die gegenwärtigen Erkenntnisse über das menschliche Seelenleben, versuchte Gabriel von Max, die inneren Gefühlszustände im Gesichtsausdruck seiner Modelle offenzulegen.
Solche Werke – das drastischste ist wohl Die Kindsmörderin (1877) – wurden von den Kritikern als rührig überspannt oder sogar als dekadent abgetan. Auch unser Frauenbildnis, deren Gestalt wohl auf dem Gemälde „Ein Lied von Heine“ (vgl. Althaus 2018, S. 121) beruht, zeugt von Max’ großem Einfühlungsvermögen. Man fragt sich, wer die Schleier Tragende ist, deren Blick so teilnahmslos am Betrachter vorbei nach unten schweift. Ihr unbestimmter, fast schon starrer Blick weißt sie als Trauernde aus, die, womöglich auf das Grab herabschauend und Erinnerungen nachhängend, von einem ihr nahe stehenden Menschen Abschied nimmt. Dabei steigert der Künstler die Wirkung durch die dunkle Farbpalette, die ihrem blassen, dennoch von Leben durchpulsten Inkarnat gegenübersteht. In ihrer stillen Trauer wirkt sie gefasst – vielleicht weiß sie um die Möglichkeiten der Veränderung, die jedem Verlust innewohnen.

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