Jacqueline de profil à droite

Details

Bloch 854; Mourlot 310 III (von III).

Beschreibung

„Sollen wir malen, was auf dem Gesicht ist, was im Gesicht ist oder was dahinter ist?“
Pablo Picasso

Picassos zweite Ehefrau ist hier im Halbprofil mit offenem langen Haar und dunkler hochgeschlossener Robe festgehalten. Jacqueline Roque (1928-1986) lernt den Künstler im Sommer 1953 bei Madoura in Vallauris kennen, wo sie als Keramikverkäuferin arbeitet. Die 46 Jahre jüngere Frau inspiriert Pablo Picasso zu mehr als 400 Porträts von ihr.
Das ausdrucksvolle Bildnis führt Picasso auf einer Zinkplatte in feiner Linienführung aus, deren Stärke auch im Druckabzug nicht gemildert ist. Die junge Frau mit großen schönen Augen und langem dunklem Haar arbeitet der Künstler aus dem dunklen Untergrund heraus. Vor allem die hellen Partien im Gesicht an Stirn, Wange, Nase und Hals wie vor ihrer linken Gesichtshälfte geben die Dargestellte eindruckvoll wieder. Das Blatt gehört zu den schönsten Bildnissen seiner neuen Lebensgefährtin und Muse und zeugt von Picassos reifem Stil. Diese Lithographie und zahlreiche weitere Porträts seiner Frau schuf Picasso in den Jahren 1957/58 in Cannes.

Der hier vorliegende endgültige 3te Zustand zeugt von der ungeheuren Arbeit des Künstlers auf den Zinkplatten und ihrem erstaunlichen Ergebnis. Diese Grafik war zwischen dem 1. und 3. Zustand von Picasso so verändert worden, dass man sie nicht wiedererkennen konnte. Picasso verwendete für alle Druckzustände jedoch nur eine Zinkplatte. (Mourlot S. 247/251)