Details

Wir danken Herbert Ascherbauer, Schwarzach, Österreich, für seine freundlichen Hinweise bei der Katalogisierung dieses Werkes.

Provenienz:
Privatbesitz, Mannheim, ca. 1938 vom Vater des jetzigen Besitzers erworben;
Privatbesitz, Münster, durch Erbfolge an den jetzigen Besitzer.

Beschreibung

„Mulley ist ein Gestalter von wahrhaft überzeugender Kraft; das Verwachsensein von Haus und Berg, der harte Kampf des Lebens in den steinigen Einöden ist mit ergreifender Wucht zum Ausdruck gebracht (…)“.
In Tiroler Anzeiger, 1922, aus: Herbert Aschenbauer, S. 81

Oskar Mulleys Œuvre ist geprägt von den Bergen. Er zählt zu den führenden Vertretern der Tiroler Kunst zwischen den Weltkriegen. 1891 in Klagenfurt geboren, wird sein Talent schon früh entdeckt. Nach der Kunstakademie in Wien lässt sich Mulley 1918 in Kufstein nieder. Wie auch viele andere Künstler vor ihm, setzt er die Berge eindrucksvoll und mit voller Kraft in Szene. Die damit verbundenen Naturgewalten mit all ihrer Schönheit, aber auch Gefahr, hält er beeindruckend fest. Es sind vor allem die großen Bergmassive, die den Betrachter fesseln.
Auch andere große Namen vor ihm beschäftigten sich mit den „Alpen im Bilde“, darunter da Vinci, Dürer, Cranach, Koch und Waldmüller wie auch die Tiroler Weggefährten Albin Egger-Lienz und Alfons Walde. Das Interesse der Künstler an den Motiven zieht sich durch die Jahrhunderte der Kunstgeschichte. Alle verbindet die Faszination und zugleich die Liebe zu der fast unberührten Natur.
Im Gegensatz zu Albin Egger-Lienz setzt Oskar Mulley jedoch keine Personen in Szene, sondern reduziert seine Werke auf die Darstellung der Gipfel und Hügel mit Bauernhäusern, Seen und, wie auch hier, einer kleinen Kapelle. Der Mensch dringt zwar bis an den Rand der Berge vor, doch die Macht und Kraft dieser baut sich dahinter unmittelbar auf. Die kleine Bergkapelle mit Glockentürmchen steht am Rande eines Abgrunds, der sich vor dem Bergmassiv auftut. Mulley verstärkt die Wirkung der Felsen und Gesteine wie auch des Schnees, indem er nach 1925 die Ölfarbe mit einer kraftvollen und belebenden Spachteltechnik eindrucksvoll auf die Bildfläche setzt. So bringt er die Oberfläche noch realer und plastischer zur Geltung.
Das vorliegende Gemälde gehört zu den eindrucksvollsten Werken seines Œuvres. Seine letzten Jahre verbringt der Künstler ab 1934 in Garmisch-Partenkirchen, wo er 1949 stirbt.

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