Maurice de Vlaminck

Village animé sous la neige

Details

Mit einer Expertise vom Wildenstein Institute, Paris, vom 18.5.1993. Das Gemälde wird ins Werkverzeichnis von Maurice de Vlaminck aufgenommen.

Ausstellung:
Vlaminck, Seoul Arts Center, Seoul 2017;
Vlaminck, Prefectural Museum of Art, Yamanashi u.a. 2017/18, Kat.-Nr. 23 (lt. Speditionsetikett).

Provenienz:
Alex Maguy, Paris;
Christie’s, London 3.4.1990, Los 392;
Privatsammlung, Tokio;
Sotheby’s, New York 5.10.1992, Los 77;
Privatsammlung, Tel Aviv;
Sotheby’s, New York 12.5. 1993, Los 282;
Privatsammlung, Monaco;
Privatsammlung, Schweiz.

Beschreibung

Maurice de Vlaminck gilt mit Henri Matisse und André Derain als einer der Hauptvertreter der Fauves. Er stellt die Farbe über die wirklichkeitsgetreue Darstellung und betont die malerische Qualität in seinem Werk. Mit dem Jahr 1907 beginnt ein Wendepunkt in der Arbeitsweise des Künstlers. Die Konzentration auf die Farbflächen und die leuchtenden Farben tritt zurück und der Künstler wendet sich mehr und mehr dem Malstil und dem Werk von Paul Cézanne zu, womit auch der Fokus auf Form und Raum in den Vordergrund seiner Arbeit tritt.
„Village animé sous la neige“ von 1912-1914 stellt diesen Wendepunkt und das Stück für Stück Zurücklassen der Fauvisten meisterhaft dar. Die Arbeit zeigt eine schneebedeckte Straße, die zu beiden Seiten von Häuserreihen gesäumt wird. Am rechten Straßenrand ist schemenhaft ein Paar zu sehen. Aus der Darstellung geht nicht hervor, wo der Künstler die Szenerie festgehalten hat. Er verabschiedet sich in der Darstellung im Vergleich zu früheren Arbeiten von seiner reichen und farbenfrohen Palette und geht hier fast schon minimalistisch an die Arbeit. Die Häuser an den Rändern der Straße sind farblich sehr reduziert dargestellt, die Farbtöne changieren zwischen Rot und Schwarz und haben insgesamt einen dunklen Duktus, mit dem sie in Kontrast zu der schneebedeckten Straße treten. Jean Selz, eine Kennerin des Œuvres von Maurice de Vlaminck hat diese Periode wie folgt beschrieben: „Der eckige Grundriss, die starken Licht- und Schattenkontraste und die Einführung düsterer Farbtöne tragen zur Harmonie bei Vlaminck bei und ermöglichen es dem Künstler, seine Vorliebe für lebhafte und kräftige Farben auf die Beherrschung der Form zu übertragen“ (Selz, Jean, Vlaminck, Lugano 1965, S. 64).

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