Details

Salmen/Billeter 1916/33.

Ausstellung:
Adolf Erbslöh. Gemälde, Zeichnungen, Graphik, Städtisches Gustav-Lübcke-Museum, Hamm 1981, Kat.-Nr. 84, verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett.
Adolf Erbslöh, Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal 1992, Kat.-Nr. 95, verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett.

Provenienz:
Nachlass des Künstlers.

Beschreibung

Ab 1909 widmet sich Erbslöh verstärkt dem weiblichen Akt. Dabei entwickelt er eine neue expressive Formensprache von hoher sinnlicher Ausdruckskraft. Die sitzenden, stehenden oder liegenden Frauenkörper nehmen eine räumlich ausgreifende Haltung an. Während der Kriegsjahre malte Erbslöh jedoch nur noch wenige Akte, wohl auch aus Mangel an Modellen und entwickelt einen neuen, naturtreueren Stil. Die schwarzen Umrandungslinien verschwinden, stattdessen arbeitet Erbslöh verstärkt durch Hell-Dunkel-Kontraste das Volumen der Körper heraus. Die Farben reduzieren sich; grüne Töne bis ins Bläuliche beherrschen nun die Bildfläche; monumentale Figuren füllen die Leinwand aus.
Erbslöhs Malerei liegt eine Naturverbundenheit zugrunde, die sich nicht nur in den Grüntönen widerspiegelt. Sie findet sich bei dem Gemälde „Leda mit dem Schwan“ in den stürmischen Wellen am unteren Bildrand und dem grasbewachsenen Hügel, auf dem Leda sitzt. Diese Nähe zur Natur wollte Erbslöh „mit Harmonik und Rhythmik“ zum Ausdruck bringen, wie er 1931 schreibt. Dementsprechend ist auch der Bildaufbau rhythmisch durchdacht. So wird die S-Form des Körpers verkleinert und gespiegelt in der Form des Schwanenhalses wiederholt. Lichtreflexe, die sich auf dem Inkarnat spiegeln, lenken den Blick des Betrachters von den Schultern über das zentral abgebildete Gesäß zu den Waden.
Die Tagebucheintragungen seiner Frau Adeline zeigen, dass Erbslöh sich zwischen Januar und Juni 1916 wiederholt mit dem Thema der Leda beschäftigte. Aber auch 1915 entstand schon eine kleinere Ölskizze mit diesem Sujet (Salmen/Billeter 1915/14). Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um eine großformatige, besonders plastisch wirkende Ausführung. Akte in dieser Größe erscheinen äußerst selten auf dem Markt.

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