Details

Imiela S. 435.

Literatur:
Kunst und Künstler, Illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst, Jg. XXVII, Berlin 1928/29, S. 13, mit s/w Abb. (dort mit dem Titel „Herrenbildnis“).

Ausstellung:
Max Slevogt. Gemälde, Aquarelle, Pastelle, Zeichnungen – zu seinem 60. Geburtstag, Preußische Akademie der Künste, Berlin 1928, Nr. 158.

Provenienz:
Ehemals Sammlung Konsul Friedrich Richard Vollmann, Dresden;
Sothebys, München 31.5.1990, Los 83;
Privatbesitz, Nordrhein-Westfalen, bei Vorgenannter erworben.

Beschreibung

Bei dem Dreiviertelporträt eines leger stehenden blonden Mannes im dunklen Anzug mit Hornbrille und Zigarre in seiner rechten Hand handelt es sich um den Backwarenfabrikanten Friedrich Richard Vollmann (1883-1966). Der Dargestellte, der dem Betrachter direkt gegenübersteht, war zur Zeit des Porträts fast 45 Jahre alt.
Das Gemälde entsteht in Slevogts Berliner Zeit nach 1925. Slevogt hatte bei seiner Rückkehr nach Berlin den Wunsch, wieder mehr als Porträtist zu arbeiten. Anfangs gestaltete sich dies jedoch aufgrund der akuten Geldentwertung als schwierig, da Aufträge ausblieben. Vor 1925 stellte er vor allem Freunde und Sammler wie z.B. Emil Waldmann, Heinrich Kohl und Leo Lewin dar. Den privaten Bereich verließ er jedoch mehr und mehr. So entstehen nach 1925 eine Reihe von Auftragsporträts in gedeckter Farbigkeit. Auch die vorliegende Arbeit ist in einem Wechsel von Hell und Dunkel aufgebaut und vorwiegend in Ockergelb-, Grau- und Schwarz-Brauntönen gehalten. Das Inkarnat des Gesichts arbeitet der Künstler in schöner und feiner Nuancierung heraus und setzt dies als Gegenpol der eher reduzierten Ausführung des dunklen Anzugs und des hellen Hintergrunds. Vor allem den Hintergrund belebt der Künstler noch mit übereinandergesetzten Pinselschraffuren und zarten Farbabstufungen.
Slevogt zeigt in dieser Zeit Persönlichkeiten ganz unterschiedlicher Herkunft. Vermutlich hatte Vollmanns Schwiegervater und Sammler Max Steinthal (1850-1940) den Kontakt zum Künstler vermittelt. Vollmann war damals noch mit Steinthals Tochter Eva verheiratet. Steinthal gehörte zu den Gründungsvätern der Deutschen Bank in Berlin. Zu seinen engsten Freunden zählte der Museumsdirektor Wilhelm von Bode, der das Ehepaar Max und Fanny Steinthal wohl beim Aufbau ihrer Kunstsammlung beriet.

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