Details

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Wir danken Bernhard Geil, Dr. Sigrun Paas, Heidelberg, und Dr. Karoline Feulner, Max Slevogt-Forschungszentrum, GDKE, Landesmuseum Mainz, für bestätigende und ergänzende Informationen.

Ausstellung:
Max Slevogt. Ausstellung zum 50. Geburtstag des Künstlers, Freie Secession und Paul Cassirer, wohl Berlin 1918, Kat.-Nr. 13;
Robert Breyer und die Berliner Secession. Die Sammlung Rolf Deyhle, Bd. 1, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum u.a., Schleswig u.a. 1992-1994, Kat.-Nr. 31, mit farb. Abb.

Provenienz:
Galerie Schlichtenmaier, Grafenau, verso auf dem Keilrahmen mit Etikett;
Sammlung Rolf Deyhle, Stuttgart 1985-2003, verso auf dem Keilrahmen mit Etikett;
Privatbesitz, Brandenburg;
Jeschke-Hauff-van Vliet, Berlin 19.11.2005, Los 76.

Beschreibung

Ab 1890 etabliert sich Slevogt als freier Maler in München. Nun überwiegen Ateliermotive statt Landschaften, allen voran Aktstudien und Porträts. Für Letztere geht Slevogt vom Brustbild zur Dreiviertel- oder Gesamtgestalt über, um so die charakteristischen Verhaltensweisen seiner Dargestellten erfassen zu können. Gleichzeitig wird die Bildkomposition zusehends freier.
Das vorliegende Bildnis entsteht noch in dieser Anfangszeit und zeugt von Slevogts Gespür für sein Gegenüber. Er hält hier eine unbekannte, dunkelhaarige Frau in schöner Robe mit Nerzstola, Perlenkette und Rosen am Ausschnitt im Halbprofil von der Seite fest. Den Blick des Betrachters lenkt der Maler aufgrund der Ausführung des hellen Inkarnats auf die Kopf- und Halspartie sowie auf die zusammengefalteten Hände im Schoß der Dame. Die besondere ovale Form des Gemäldes setzt die Dargestellte noch stärker ins Zentrum.
Berühmt wird Max Slevogt, der seine größten Erfolge in Berlin feiert, als gefragter Porträtist des mondänen Lebens mit dem Hang zur Welt der Bühne. Durch Bruno und Paul Cassirer um 1900 unterstützt, kommt es zum Durchbruch, und so erhielt er weitere Porträtaufträge.
Laut Karoline Feulner könnte es sich laut der Bilderlisten des Künstlers um eine „Comtesse du Pont“ oder eine „Baronesse von Habermann“ handeln. Das ovale Format ist zudem im Werk Slevogts sehr selten.

Das vorliegende „Damenbildnis“ befand sich bis 2003 in der bekannten Sammlung von Rolf Deyhle (1938-2014). Der in Stuttgart geborene Unternehmer engagierte sich vielfältig. Neben Sport- und Musikevents unterstützte er auch soziale Projekte. Als begeisteter Sammler umfasste seine Kunstsammlung Werke von Otto Dix, Oskar Schlemmer, Willi Baumeister, Paul Kleinschmidt und Adolf Fleischmann. Einen Namen hat sich der Sammler auch mit der Leihgabe des Renoir-Gemäldes „Dame im Pelz“ (1866) für die Staatsgalerie Stuttgart gemacht. Ein Teil seiner Sammlung wurde 1999 bei Sotheby’s London in einer eigenen Auktion versteigert.

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