Gustav Klimt

Liegender Halbakt nach rechts

Details

Strobl III 2418.

Ausstellung:
Gustav Klimt – Egon Schiele, Albertina, Wien 1968, Kat.-Nr. 76, mit Abb.;
Internationale der Zeichnung. Sonderausstellung Gustav Klimt und Henri Matisse, Mathildenhöhe, Darmstadt 1970, Kat.-Nr. 106, mit Abb.;
Kunst aus Österreich 1900-1930, Kunstmuseum, Luzern 1974, Kat.-Nr. 79.

Provenienz:
Nachlass des Künstlers, mit dem Stempel unten rechts (Lugt 1575);
Privatsammlung E. W. Kornfeld, Bern;
112.5 Jahre, 112.5 Kunstwerke von 1440 bis zur Gegenwart, Kornfeld und Klipstein, Bern 1977, Kat.-Nr. 66, mit s/w Abb.;
Kornfeld, Bern 16.6.2006, Los 91;
Privatsammlung, Hessen.

Beschreibung

Der liegende Akt zählt sowohl in der Kunstgeschichte als auch bei Klimt zu den wichtigsten und häufigsten Motiven. Klimt ist von dem Thema des nackten und sexuell erregten Körpers nahezu besessen, obsessiv zeichnet er Frauen und Liebespaare. Im Lauf der Zeit hat er sich von der akademischen, statuenhaften Aktzeichnung, wie er sie um 1880 an der Wiener Kunstgewerbeschule noch lernte, gänzlich gelöst und zu einem ganz eigenen, sehr charakteristischen Stil gefunden. Mit sicherem Strich erfindet er unzählige Varianten des immer gleichen Themas. Meist pur und ohne ablenkendes Beiwerk setzt er die starken Frauenfiguren in Szene, nur ab und zu findet sich ein zartes Tuch, das geheimnisvoll einige Körperpartien umhüllt. Für die Vermittlung der Raumtiefe genügt Klimt die raffinierte Verkürzung des liegenden Köpers, eher selten deutet er mit zarten Linien ein Kissen oder eine Liege an. In den Aktdarstellungen Gustav Klimts ist der Einfluss der japanischen Kunst – insbesondere der erotischen Farbholzschnitte – deutlich erkennbar. Klimt besaß selbst eine umfangreiche Sammlung japanischer Druckgrafik sowie exotischer Gewänder, zu der möglicherweise auch das hier zu erkennende Tuch zählte. Des Weiteren finden sich in Klimts Figurenauffassung Anklänge an Ferdinand Hodler, den späten Auguste Rodin sowie an den um 1900 wiederentdeckten El Greco.

Der großformatige „Liegende Halbakt nach rechts“ ist eine wunderbar typische Aktzeichnung aus dem Spätwerk von Gustav Klimt. Das leichte Tuch mit den charakteristischen Tupfen, das die Beine unterhalb der Knie zart verhüllt, findet sich zu dieser Zeit wiederholt in seinen Arbeiten. Die Ausführung mit blauem Farbstift und kräftigem Strich ist selten.

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