Ernst Ludwig Kirchner

Im Atelier: Zwei weibliche Akte

Details

Presler Skb 159, Blatt 9.

Literatur:
Galerie Koch, Hannover, Ernst Ludwig Kirchner. Skizzenbuch 159, Hannover 2012, S. 52 f. (mit ganzseitiger Abb.).

Ausstellung:
Kirchner 1880-1938: Oils, Watercolors, Drawings and Graphics. First London Exhibition, Marlborough Fine Art, London 1969, wohl Kat.-Nr. 155.

Provenienz:
Sammlung Lise Gujer (1893-1967), Davos-Sertig;
Kornfeld & Klipstein, Ernst Ludwig Kirchner. Sammlung Lise Gujer, Bern 15.6.1968, Los 18;
Marlborough Fine Art, London (vermutlich 1968 aus dem Nachlass Gujer erworben);
Galerie Koch, Hannover, 2012/13;
Privatsammlung, Rheinland, bei Vorgenannter erworben.

Beschreibung

„Der beste Prüfstein für die künstlerische Arbeit ist doch die Skizze. In ihrer unmittelbaren Ekstase erfasst sie die reinsten und feinsten Gefühle des Schaffenden.“
(Ernst Ludwig Kirchner)

Ernst Ludwig Kirchner hatte stets ein Skizzenbuch bei sich, er zeichnete ohne Unterlass in nahezu jeder Situation. Bekannt sind derzeit 181 Skizzenbücher, von denen sich die meisten heute in Museumsbesitz befinden. Die hier angebotene Skizze mit zwei weiblichen Akten stammt aus dem im Werkverzeichnis von Gerd Presler unter der Nummer 159 aufgeführten Skizzenbuch, das Kirchner in den Jahren 1929 bis 1938 verwendet. Es enthält überwiegend weibliche Aktzeichnungen und ist somit ein hervorragendes Zeugnis für Kirchners Lieblingsthema und Paradedisziplin. Er zeichnet die Akte in unzähligen Varianten: Allein, zu zweit oder in Gruppen, im Atelier oder im Freien, ruhend oder tanzend. Gerade das Thema des Körpers in Bewegung ist für Kirchner besonders reizvoll und führt zu dynamischen Bildkompositionen.
Wie dieses Skizzenbuch in den Besitz der Schweizer Textilkünstlerin und Weberin Lise Gujer (1893-1967) gelangte, ist nicht belegt, vermutlich wurde es vom Künstler selbst, vielleicht auch von seiner Frau Erna Schilling an sie weitergegeben. Gujer arbeitete ab 1921 mit Kirchner zusammen und führte dessen Entwürfe für Bildteppiche aus, darunter auch den wunderbaren großformatigen Wandteppich „Das Leben“, der sich heute im Städel in Frankfurt/Main befindet (265 x 289 cm, Inv.-Nr. 2111). Sie wohnte am Eingang des Sertigtales, nicht weit von Kirchners Zuhause im Davoser Ortsteil Wildboden und war eng mit ihm und Erna befreundet. Nach Gujers Tod 1967 wurde ihr Nachlass in Bern versteigert, darunter auch dieses Skizzenbuch von Kirchner.
Bis 2012 ist die Skizze „Im Atelier: Zwei weibliche Akte“ noch Teil des zusammenhängenden Skizzenbuches, das erst danach in Einzelblätter aufgelöst wurde.

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