Karl Hubbuch

Recto: Marianne mit Hut – Verso: Landschaft mit rotem Haus

Details

Ausstellung:
Karl Hubbuch. Arbeiten auf Papier aus Privatbesitz, Foyer der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe 2001, Kat.-Abb. S. 93.

Provenienz:
Sammlung Hasenaug, Karlsruhe;
Privatsammlung, Berlin, 2008 vom Vorgenannten erworben;
Privatsammlung, Hessen, seit 2016.

Beschreibung

Karl Hubbuch zählt zu den wichtigsten Künstlern der 1920er Jahre, 1925 sind seine Arbeiten auf der berühmten Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ in Mannheim zu sehen. Der Mensch ist stets das Zentrum seines künstlerischen Œuvres, er stellt die Nachkriegszeit in all ihren Facetten des Verlustes, der Desillusion, des Umbruchs und des neuen exzessiven Lebenshungers dar. Einen Großteil seiner Motive widmet Hubbuch starken und selbstbewussten Frauen, die er – oftmals in Aktdarstellungen – mit seinem charakteristischen Zeichenstil schonungslos direkt, realistisch und ohne Schönfärberei porträtiert.
Marianne Beffert und Karl Hubbuch lernen sich vermutlich 1929 im neu eröffneten Rheinstrandbad Rappenwört in der Nähe von Karlsruhe kennen. Nach der Trennung von seiner Frau Hilde, die 1929 als Studentin ans Dessauer Bauhaus geht, tritt Marianne sowohl als neue Geliebte als auch als Modell für zahlreiche Zeichnungen, Gemälde und Fotografien in sein Leben. Marianne verkörpert, ebenso wie bereits die früheren Modelle Karl Hubbuchs, den Typus der sogenannten „Modernen Frau“. Allerdings ist sie das wohl sportlichste Modell von ihm: Seine Fotografien zeigen Marianne mit modischem Kurzhaarschnitt im Schwimmbad und beim bewegungsintensiven Ringtennis im Badeanzug, die Aktfotos zeugen von ihrem selbstbewussten und natürlich-unbefangenem Körpergefühl. Im Vergleich dazu erscheint sie auf der aquarellierten Zeichnung „Marianne mit Hut“ auf den ersten Blick ganz ungewohnt, fast schon konventionell mit hochgeschlossener hellblauer Bluse. Doch unter der tiefgezogenen Krempe des für die 1920er Jahre so typischen Glockenhuts ist in ihrem charakteristischen Gesicht ihre Lebensfreude und ihr jugendlicher Schalk zu spüren, der nicht nur den Künstler Hubbuch damals verzauberte, sondern auch heute noch den Betrachter in ihren Bann zieht.

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