Begonien und Porzellanhund

Details

Ausstellung:
Gabriele Münter und ihre Zeit. Malerei der Klassischen Moderne in Deutschland, Galerie Neher, Essen 1990, außer Kat., verso mit dem Etikett auf der Rahmenrückpappe.

Provenienz:
Nachlass der Künstlerin, verso mit dem Nachlassstempel sowie der handschriftlichen Nr. „Kon. 30/119“;
Sammlung Anandapith, auf der Rahmenpappe mit dem Stempel;
Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

Gabriele Münter findet zu jeder Zeit ihres Schaffens stets schöne Dinge in ihrer häuslichen Umgebung, die sie zu künstlerischen Werken inspirieren. Fotos aus der Münchner Wohnung und ihrem Haus in Murnau zeigen Kommoden und Beistelltischchen voller Porzellanfigürchen und geschnitzter Heiligenfiguren, an den Wänden zahlreiche Hinterglasbilder und Fayence-Teller. Ihr bekanntes Gemälde „Kandinsky und Erma Bossi am Tisch“ von 1912 (heute im Lenbachhaus, München), zeigt das reich mit Figürchen bestückte Wandbord über der holzvertäfelten Sitzecke in Murnau. Und auch bei dem Porträt von Paul Klee von 1913, „Mann im Sessel (Paul Klee)“ (Pinakothek der Moderne, München) steht ein kleiner Tisch mit etlichen Figuren prominent in der Bildmitte. Auch für die zahlreichen Aquarell-Stillleben kombiniert Münter immer wieder Figuren mit Blumenvasen. Einige dieser Figuren finden sich mehrfach auf verschiedenen Werken, so auch der englische Porzellanhund, den Münter hier mit einzelnen großen Begonienblüten zu einem farblich sehr harmonischen Stillleben kombiniert. Sie selber berichtet einmal wie folgt darüber: „Schwer nach langer Pause wieder ins Arbeiten zu kommen. Dienstag abend sah ich Blumen Hund und Bild überm Harmonium – schnell Leinwand u. malen- ein Anfang“ (zit. nach: Ausst.Kat. Gabriele Münter, München und Frankfurt 1992/93, S. 290).