Alighiero Boetti

„Dare Tempo al Tempo“

Details

Mit einer Fotoexpertise vom Achivio Alighiero Boetti, Rom, vom 10.6.2021. Das Werk ist im Archivio Alighiero Boetti, Rom, unter der Nummer 9916 registriert.

Provenienz:
Privatsammlung, Berlin.

Beschreibung

Alighiero e Boetti, einer der bedeutendsten Protagonisten der italienischen „Arte Povera“, findet Anfang der 1970er Jahre eine zweite Heimat in Afghanistan, das zu der Zeit noch ein florierendes freies Land ist. Er betreibt in Kabul mit Freunden ein Hotel und beginnt ab 1971, afghanische Frauen mit der Umsetzung seiner legendären „Weltkarten“ und Wortstickereien zu beauftragen. Entscheidend ist dabei, dass Boetti nur die Idee, also das Konzept, vorgibt und die Farbwahl den Stickerinnen überlässt, auf deren außergewöhnlichen Geschmack und handwerkliche Erfahrung er sich verlässt. Die Wortstickereien folgen einem präzise festgelegten Verteilungsschema für die Buchstaben in einem Gitter aus gleichen Rechtecken, das sich nicht von rechts nach links, sondern von oben nach unten lesen lässt: „Dare tempo al tempo“ bedeutet soviel wie „sich Zeit lassen“ oder „Eile mit Weile“.

Boetti lässt sich mit diesen Arbeiten wie kein anderer Künstler von Weltrang von der fremden orientalischen Kultur nicht nur inspirieren, sondern stellt sich in seiner eigenen Arbeitsmethode strukturell auf das Fremde ein.

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