Details

Berend-Corinth 9.

Literatur:
Kuhn, Alfred, Lovis Corinth, Berlin 1925, Nr. 10, mit Abb.;
Rohde, Alfred, Der junge Corinth, Berlin 1941, Nr. 16, mit Abb.

Ausstellung:
Galerie Fritz Gurlitt, Berlin 1915, Kat.-Nr. 3;
Lovis Corinth. Ausstellung von Gemälden und Aquarellen zu seinem Gedächtnis, Nationalgalerie Berlin, 1926, Kat.-Nr. 4, mit Abb.;
Lovis Corinth. Zum 100. Geburtstag, Kunsthalle Bremen, 1958, Kat.-Nr. 2;
Lovis Corinth. Das Porträt. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Badischer Kunstverein, Karlsruhe 1967, Kat.-Nr. 1, mit Abb.;
Lovis Corinth 1858-1925. Gemälde und Druckgraphik, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1975, Kat.-Nr. 2, verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett.

Provenienz:
Sammlung G. Werckenthien, Hamburg (mindestens seit 1925/26);
Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, Sammlung G. Werckenthien, Hamburg und Süddeutscher Privatbesitz, München 15.7.1937, Los 13, mit s/w Abb.;
Galerie Heinemann, München (Heinemann-Nr. 19567), bei Vorgenannter erworben;
Kunsthandlung Victor Rheins, Berlin;
Wolfgang Gurlitt, München;
Privatbesitz, Deutschland;
Neumeister, München 5.12.2013, Los 7;
Privatbesitz; Süddeutschland.

Beschreibung

Verso auf dem Keilrahmen mit diversen, teils handschriftlich nummerierten Etiketten sowie der handschriftlichen Bezeichnung „Corinth“.

Die „Alte Italienerin“ ist ein bedeutendes Frühwerk von Lovis Corinth, das sowohl auf der berühmten Gedächtnisausstellung 1926 in Berlin ein Jahr nach seinem Tode, als auch in der umfassenden Werkschau im Lenbachhaus in München anlässlich des 50. Todestages gezeigt wurde. Es ist ein repräsentatives Beispiel für die frühe künstlerische Reife Lovis Corinths. Bereits 1937 schreibt Prof. Dr. Hermann Uhde-Bernays dazu im Weinmüller-Katalog: „Es ist erstaunlich, wie sehr sich bereits der Jüngling (Lovis Corinth), der der Löfftzschule in München angehörte, kräftig und wahrheitssuchend in einem malerisch wirkungsvoll durchgebildeten Realismus der Wiedergabe der Gesichtszüge einer alten Bauernfrau zuwandte, und mit 25 Jahren zugleich im Stil des Frans Hals und mit der Ernsthaftigkeit Wilhelm Leibls selbständig malte.“

Im Jahr 1937 erhielt das Bildarchiv Foto Marburg (heute: Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte (DDK)) von dem Kunsthändler Wolfgang Gurlitt einen Bestand von rund 1.500 Glasplattennegativen der 1880 gegründeten Berliner Galerie Fritz Gurlitt, die vor allem Kunstwerke dokumentieren, die in der Galerie ausgestellt oder verkauft worden waren. In diesem Negativkonvolut findet sich auch eine Schwarz-Weiß-Abbildung des Gemäldes „Alte Italienerin“ von Lovis Corinth (Bilddatei-Nr. fm131547). Bereits 1895 zeigt die Galerie erstmals Werke von Corinth, der von da an regelmäßig von der Galerie vertreten wird. Auffallend an der leider undatierten Fotoaufnahme ist, dass das Gemälde noch völlig unbezeichnet ist. Dies deutet darauf hin, dass das Werk bereits vor 1926 einmal in der Galerie Gurlitt in Berlin gewesen sein muss, denn der Eintrag im Katalog der großen Corinth Gedächtnisausstellung in Berlin 1926 nennt bereits in der Beschreibung Signatur, Datierung und Bezeichnung (auf der schwarz-weißen Katalogabbildung ist dies jedoch nur schwer zu erkennen). Zu diesem Zeitpunkt befindet sich das Gemälde laut Katalogangabe auch schon in der Hamburger Sammlung Wer(c)kenthien. Möglicherweise erhielt Gurlitt das Werk in Komission direkt vom Künstler und verkaufte es dann an Werckenthien. Es ist anzunehmen, dass der Galerist spätestens zum Zeitpunkt des Verkaufs den Künstler das Werk ordentlich signieren und datieren ließ. Somit muss dies noch vor Corinths Tod im Jahr 1925 geschehen sein.

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