Willi Baumeister

Ideogramm auf Grün (Durchbrochener Kreis)

Details

Grohmann 1145; Beye/Baumeister 1552.
Wir danken Hadwig Goez, Archiv Baumeister, Stuttgart, für die freundlichen Hinweise bei der Katalogisierung dieses Werkes.

Ausstellung:
Deutsche gegenstandslose Malerei und Plastik der Gegenwart, Kunstverein Freiburg i. Br., 1950, Ausst.-Kat. S. 6, Nr. 11.

Provenienz:
Galerie Haller, Zürich;
Galerie Wolfgang Ketterer, München 1.12.1980, Los 133, mit s/w Tafel;
Privatsammlung, Bayern.

Beschreibung

Die vorliegende Arbeit reiht sich in die bedeutende Werkgruppe „Cézanne auf dem Weg zum Motiv und Formenpläne“ ein, die zwischen 1947 und 1951 entstanden ist. Paul Cézanne hatte einen großen Einfluss auf Willi Baumeister, „er liebte über alles Cézanne. Cézanne war für ihn der Wendepunkt der neuen Malerei, er hat ihn immer wieder studiert und noch in den späteren Jahren vieles von dem, was er von sich aus erfand, auf ihn bezogen. Bis zu einem gewissen Grade war Cézanne für ihn auch der Lehrmeister der Kubisten, die ihm mehr bedeuteten als der ‚Blaue Reiter’ und die zu bewundern er nie aufhörte“ (Will Grohmann, Willi Baumeister. Leben und Werk, Köln 1963, S. 9).

Nach seinem Arbeitsverbot und der Brandmarkung seiner Kunst als „entartet“, kann Willi Baumeister im Herbst 1945 wieder an einer Ausstellung unter dem Titel „Deutsche Kunst unserer Zeit“ in Überlingen teilnehmen. Bereits am 15. November desselben Jahres bekommt er in Stuttgart seine erste Einzelausstellung nach 1933. Neben dieser Tätigkeit wird er 1946 als Professor und Leiter einer Klasse für Dekorative Malerei an die neue Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart berufen, wozu er in sein Tagebuch notiert: „In 14 Tagen werden es 13 Jahre, seit ich brüsk verabschiedet wurde. Ich konnte der Meinung sein, nie mehr an die Oberfläche zu kommen. Nun wirkt alles günstig, besonders auch die gelungenen Bilder, die in den finsteren Jahren entstanden. Was wird das Amt bringen?“

Die dargestellte Arbeit mit den (un-)gegenständlichen Formen auf grünem Grund nimmt im Geiste die Gründung der „Gruppe der Gegenstandslosen“ – später unter „ZEN 49“ bekannt – vorweg. Baumeister sucht nach dem Krieg eine neue Sprache und eine neue Moral, die er mit seiner Arbeit zeigen will. Seine abstrakte Malerei will er einem breiteren Publikum zugänglich und verständlich machen.

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