Gabriele Münter

Bei der Gärtnerei, Murnau

Details

Das Werk ist im Nachlass von Gabriele Münter unter der Nr. L 319 verzeichnet. Es wird in das von der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung herausgegebene Werkverzeichnis der Gemälde von Gabriele Münter aufgenommen.

Provenienz:
Nachlass der Künstlerin, verso auf der Malpappe mit dem Nachlassstempel und der Nachlassnummer „L 319“ sowie einer weiteren Nummerierung „929“ (Etiketten);
Leonard Hutton Galleries, New York, verso auf der Malpappe mit dem Etikett und weiteren Etikettresten;
Privatsammlung, Hamburg, 1973 bei Vorgenannter erworben.

Beschreibung

Verso von fremder Hand bezeichnet.

In den 1930er Jahren besinnt sich Gabriele Münter auf ihre Anfänge des „Blauen Reiters“ zurück. Diese Jahre sind zudem von großer Produktivität geprägt und auch ihre Reisen nach Paris und Südfrankreich 1929/30 geben ihr neue Impulse. In dieser Phase beginnt die Künstlerin in Arbeitsheften akribisch und systematisch ihre Werke zu notieren. Paul Klee dient ihr hier als Vorbild, den sie in der Vorkriegszeit kennengelernt hatte.

Die Landschaftsmotive dieser Periode sind wieder, wie sie es auch selbst nennt, „groß und einfach“ gesehen. Aus dieser Phase stammt auch unser Bild, dass den Blick auf eine Gärtnerei mit Beeten, Erdhügeln und einzelnen Gebäuden in herbstlicher Stimmung zeigt. Im Vordergrund links ist eine Person mit Schubkarren zu erkennen, die auf einem schmalen Weg zwischen den Beeten arbeitet. Das Laub der kleineren Bäume vor den Gebäuden hat sich bereits Gelb verfärbt. Zwei mächtigere Laubbäume und ein Nadelbaum grenzen die linken Bäume zur weiten Landschaft im Hintergrund ab. Münter setzt auch hier die noch homogeneren Farbflächen mit dunklen Konturen ab und besinnt sich damit zurück auf ihre frühen Gemälde.

1909 erwarb Münter in Murnau ein Haus mit Garten. Auch wenn das Anwesen mit Garten eine nicht unwesentliche Rolle in ihrem Leben spielte und sie dort auch mit Kandinsky viele Besucher empfing, hält Münter nur wenige Gartenansichten fest. 1931 greift sie das Thema Garten wieder auf und hält, im gleichen Jahr wie unsere Gärtnerei, ihren neuen Lebensgefährten, Johannes Eichner, bei der Gartenarbeit fest (Mein Garten, 1931, Öl auf Leinwand, 46 x 55 cm, Privatbesitz).

Gabriele Münter hatte vor allem mit der parkähnlich angelegten Gärtnerei Müssig in Murnau Kontakt, die sie laut den Erzählungen der Familie des Gründers Johann Müssig mehrfach wöchentlich besuchte. Das Interesse der Künstlerin waren dort jedoch nicht nur die Blumen, sondern vor allem das frische Gemüse zur eigenen Versorgung (siehe dazu Ausst.-Kat.: Gabriele Münter, Die Zeit nach Kandinsky in Murnau, Murnau 2012, S. 150).

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