Albrecht Dürer

Junge Frau vom Tode bedroht (Der Gewalttätige)

Details

Bartsch 92; Meder 76 b-c (von f); Schoch/Mende/Scherbaum 1 b-c (von f).

Provenienz:
Abraham G. Gerson (?-1904), Wien, verso mit dem Stempel (Lugt 1156a).

Beschreibung

Ausgezeichneter, schwarzer und klarer Abzug mit der noch deutlichen Haubenzeichnung und dem erkennbaren Glitsch an der Schläfe durch die Haube der Frau. Mit einem feinen Rändchen um die Plattenkante.
Der Gewalttätige gilt als Dürers stecherisches Erstlingswerk, das der Künstler noch nicht mit seinem Monogramm versah. Der Gegensatz von Liebe und Tod war im 15. Jahrhundert ein beliebtes Thema in der Kunst, bei dem auch moralische Fragen eine Rolle spielten. Doch Dürer zeigt die Szene in einer bis dahin unbekannten Drastik. Entsetzt wehrt sich die junge Frau gegen den gewaltsamen Zugriff des Liebhabers, der sich in den Tod verwandelt hat – mit beängstigender Fratze und Pferdefuß. Was als inniges Stelldichein begann, gerät zur Mahnung an die Allgegenwart des Todes und die Vergänglichkeit der Jugend und der Schönheit. Die junge Frau ist durch ihre Haube als verheiratete Frau eines ehrbaren Standes ausgewiesen, hinter ihr verbirgt sich das Mannstreu (Eryngium) – ein Liebessymbol, das sich häufig in Dürers Frühwerk findet. Das leere Schriftband, das die Figuren miteinander verbinden sollte, fordert den Betrachter auf, einen eigenen Kommentar einzutragen. – Papier gleichmäßig leicht nachgedunkelt. Die rechte obere und untere Ecke fachgerecht restauriert. Die obere rechte Spitze der Ecke angesetzt. Minimale rückseitige Knickspur, recto nicht sichtbar, ansonsten in gutem Zustand.

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