Donaulandschaft

Details

Wichmann 1096.

Provenienz:
Seit den 1920er Jahren in Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

Vorliegende Flusslandschaft entstand wohl in den 1880er Jahren während einer Donaureise. Den rechten unteren Bildrand nimmt ein spiegelnde Wasseroberfläche ein. Das ockerbraune, baumbestandene Hochufer steigt dahinter leicht an, auf mittlerer Höhe ist eine mit schnellem Pinsel hingestrichene, burgartige Architektur zu erkennen. Von links wird dieser Geländeabschnitt hell erleuchtet und in ein sattes Gelb getaucht, während sich rechts schattiges, bewaldetes Terrain anschließt. Links erhebt sich in der Ferne eine verbläuende Gebirgskette.
Solche Landschaften gehörten zu Spitzwegs fast täglichen Fingerübungen. Er nutzte dafür mit Vorliebe kleine Zigarrenkistenbretter in schmalen Querformaten, von Eduard Schleich d.Ä. als „Skizzenriemen“ bezeichnet, die auch als sogenannte „Handtuchformate“ bekannt sind. Bereits im 17. Jahrhundert hatten die Holländer von diesem Format Gebrauch gemacht, das durch seine gespreizten Blickwinkel weite, panoramahafte Ansichten des Flachlandes ermöglichte. Spitzweg trug die Farben dünn und fast lasierend auf, wie man es bei dem summarisch behandelten Himmel und beim Flusslauf beobachten kann. In anderen Bereichen ist das Gelände mit seiner Vegetation deckender, pigmentreicher und bisweilen sogar leicht pastos gemalt.

Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Detlef Rosenberger am 28.4.2021 anhand des Originals bestätigt. Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche digitale Werkverzeichnis aufgenommen. Rosenberger datiert das Bild um 1881/85.

Mit Gutachten von Dr. Horst Ludwig, München, datiert 15.Januar 2004 (in Kopie).