Details

Provenienz:
Privatsammlung, Berlin.

Beschreibung

Sich selbst darstellen, sich selbst erkennen, Ich-Botschaften vermitteln, sich selbst vervielfältigen: Das „Selbstbildnis“ nimmt in Horst Janssens Werk eine zentrale Stellung ein. Ein paar Tausend „Köpfe“, wie der Künstler sie nennt, hat er im Laufe seines Lebens geschaffen.
In dem bedeutenden Selbstbildnis aus dem Beginn der 1970er Jahre geht Janssen, wie überhaupt in dem Jahrzehnt, deutlich aus sich heraus: Auf der Blanko-Rückseite einer herausgetrennten Atlasseite entdeckt er das Gesicht als Landschaft. Licht und Schatten, Hell und Dunkel teilen die Gesichtshälften wie schwere Wolken am norddeutschen Himmel. Der gedämpfte Bleistift, die dunkle Kreide beherrschen die rechte Bildhälfte. Die ausgeprägte Stirn- und Zornesfalte, die heftigen Kurvaturen am Nasenrücken und die Kinnfalte bilden eine deutliche Vertikale und ordnen die Gesichtszüge neu. Feine Linien um das Auge und im wirren Haar, das kleine Oval der feinen, typischen Brille durchziehen die hell erleuchtete linke Gesichts- und Bildhälfte. So entdeckt Janssen in dieser Zeit das Gesicht, sein Gesicht, neu: als „unterhaltsamste Fläche der Welt“ (Georg Christoph Lichtenberg). – Verso mit Landkartendruck.

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