Fernand Léger

„Composition“

Details

Bauquier 1225.

Ausstellung:
Fernand Léger, Galerie Bonnier, Lausanne 1961, Nr. 6;
Fernand Léger 1881-1955, Moderna Museet, Stockholm 1964, Nr. 76 b;
Comparaisons. Œuvres de Degas à Arman, Galerie Bonnier, Genf 1972;
F. Léger, Galerie Motte, Genf/Galerie 22, Paris 1974, Nr. 3, mit farb. Abb. S. 9.

Provenienz:
Galerie Louis Carré, Paris;
Galerie Blanche, Stockholm;
Galerie Bonnier, Genf;
Christie’s, London 5.12.1978, Los 57;
Privatsammlung, Europa.

Beschreibung

„Wir müssen das Leben mit beiden Händen anpacken und nicht nur täglich, sondern stündlich zugreifen; es ist für uns unumgänglich, das Neue genau in dem Augenblick zu erfassen, da es zum erstenmal ins Licht der Scheinwerfer tritt. Unser Auge hat flink und scharf zu sein. Würden wir erst die Stirne runzeln und zwinkern, wär’s schon zu spät. Unter all den unzähligen Dingen, die an unserem Blick vorbeiziehen, gleichsam im Flug gerade das auszuwählen, was uns entspricht, ist vielleicht schwerer, als es oft scheint.“ (Das Auge des Malens, zit. aus: Fernand Léger, Staatliche Kunsthalle Berlin, 1980/81, S. 437)

Anlässlich der 1957 stattfindenden Retrospektive im Haus der Kunst München heißt es im Katalog-Vorwort zu Légers Kunst: „Fernand Léger gehört zu der Reihe jener überragenden Künstlerpersönlichkeiten (…), die seit dem ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts das künstlerische Denken und Vorstellen zutiefst verwandelt und das Schicksal der Malerei seither entscheidend bestimmt haben (…). In dem Spektrum der modernen Kunst steht sein Schaffen an einer ganz bestimmten, unverwechselbaren Stelle, an der es notwendig und unentbehrlich erscheint; und sein Entwurf zur bildnerischen Bewältigung der Situation des Menschen in der Welt unseres Zeitalters war von großer, tief ins Leben hineinwirkender Tragweite.“ Léger sagt selbst: „Wir sind die Generation, die aus dem impressionistischen Nebel hervorgegangen ist. (…) aus der impressionistischen Weichheit, aus dem impressionistischen Charme, aus der sentimentalen Tendenz. (…) Vorbei das Weiche, das Vage, der Traum, die langen Haare, das Kleinzeug, Mandolinen, Gitarren und Gondeln, alles verschwunden – das neue, objektivierte und realistische Leben entsteht.“ Der Künstler bezeichnet sich selbst als „von der gewaltigen Bühnenregie des modernen Lebens betroffenen Künstler“, der die reale, uns rings umstellende Vielfalt der natürlichen und künstlerischen Objekte als Rohstoff betrachtet, mit dem der gegenwärtige Zustand der Welt schaubildhaft zu deuten ist.

Die vorliegende „Composition“ steht beispielhaft für sein Schaffen. Léger will zu einer Welt von Gegenständen kommen, die nicht mehr als Motive, sondern als Objekte gesehen werden, wie er selbst sagt. Er schafft in seinen Werken eine neue Realität, die er „réalisme nouveau“ nennt.

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