Details

Provenienz:
Nachlass der Künstlerin, verso mit dem von unbekannter Hand signierten Stempel; Sammlung Uwe Friedrichsen (1934-2016), Hamburg; Privatbesitz, Norddeutschland.

Beschreibung

Hedwig Marquardt wird in Biere bei Magdeburg geboren. Nach einer Ausbildung zur Kunstlehrerin in Kassel, studiert sie an der Kunstgewerbeschule Magdeburg und der Kunstakademie in München. Ihr Frühwerk ist von der Worpsweder Schule und der figurativen Malerei von Käthe Kollwitz beeinflusst. Ab 1912 lebt Marquardt in Berlin, studiert eine Zeit lang bei Lovis Corinth und lernt die deutsche und internationale Kunstavantgarde kennenlernt. Sie stellt 1911 und 1913 in der Juryfreien Kunstschau in Berlin sowie 1912 in der Magdeburger Kunstschau aus. Es ist davon auszugehen, dass sie 1913 auch den von Herwarth Walden organisierten „Ersten deutschen Herbstsalon“ besucht und dort nicht nur Werke der Künstler des Blauen Reiters sieht, sondern auch die der französischen Orphisten und Kubisten wie Robert Delaunay. Diese Einflüsse finden sich deutlich in ihren eigenen Werken wieder. Aufgrund der wirtschaftlich prekären Lage wendet sich Marquardt nach dem Ersten Weltkrieg der Keramik zu, zieht 1921 von Berlin nach Karlsruhe und wird Keramikmalerin in der Großherzoglichen Majolika Manufaktur. 1924 wechselt sie zu der neugegründeten Kieler Kunst-Keramik AG. Marquardt ist hier nur für ein Jahr beschäftigt, in dieser kurzen Zeit entsteht aber ein bedeutendes Werk, das als Höhepunkt der Art Déco Kunstkeramik gilt. Ab 1927 unterrichtet sie bis zu ihrer Pensionierung 1949 wieder an einer Schule in Hannover. Erst in den letzten Jahren erfährt das künstlerische Lebenswerk Hedwig Marquardts zunehmende Würdigung, 2013 zeigt das Frauenmuseum Wiesbaden eine umfassende Ausstellung. – Vereinzelte kleinere Fleckchen und schwache Bereibungen, am oberen Rand links und rechts zwei kleine Löchlein in der Darstellung, Kanten rahmungsbedingt schwach berieben, insgesamt gut und farbfrisch.

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