Georgios Bouzianis (Jorgo(S) Busianis)

Landschaft mit Tempel

Details

Mit einer Bestätigung von Gerhard Busianis, dem Enkel des Künstlers, Sent/Schweiz, vom 12.03.2020.

Ausstellung:
Grieks expressionisme. Bouzianis. Expressionisme grec. Europalia Hellas, Brüssel 1982;
Unwirklichkeiten. Das Imaginäre in der Kunst von Caspar David Friedrich bis Picasso, Kurpfälzisches Museum, Heidelberg 2018, Kat.-Nr. 89.

Literatur:
Deliyannis, Dimitris, Bouzianis 1885-1959, Athen 1996, S. 202, Kat.-Nr. 185.

Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland (Nachlass des Künstlers), verso auf dem Keilrahmen mit der Inv.-Nr. „Ö 40“.

Beschreibung

Nach Abschluss seines Studiums an der Athener Kunstakademie geht Bouzianis 1907 zu weiteren Studien nach München an die Akademie. Als Mitglied der Neuen Münchner Secession beteiligt er sich ab 1917 an mehreren Gruppenausstellungen, 1919 finden erste Ausstellungen bei Ritthaler und Thannhauser statt und ab 1925 folgen weitere in der Galerie Barchfeld in Leipzig. Bouzianis‘ Beliebtheit und Anerkennung steigt zunehmend, was auch zu den ersten Museumsankäufen in Leipzig und Chemnitz führt. Von 1929 bis etwa 1932 kann sich Bouzianis mit seiner Familie und durch die Unterstützung des Galeristen Heinrich Barchfeld einen Studienaufenthalt in Paris ermöglichen. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten endet diese Zeit. Sein freies künstlerisches Arbeiten ist gefährdet, sodass er sich entschließt, für einen Lehrauftrag nach Griechenland zurückzukehren. Das selbst gebaute Haus in Eichenau in der Nähe von München muss die Familie dafür aufgeben. In Griechenland folgen kriegsbedingt wirtschaftlich schwierige Zeiten, die ihm angebotene Stelle wird aus Geldmangel gestrichen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gelingen Bouzianis Ausstellungen internationalen Rufs, die 1950 mit der Vertretung Griechenlands auf der Biennale in Venedig gipfeln.
„Die Idee der Entwirklichung und Deformation ist in diesem Bild einer Auflösung aller Gegenstände gewichen. Der verfallene Tempel, die Landschaft mit der grasenden Kuh sind nur angedeutet. Im Gegensatz zur zeitgenössischen Tendenz, Farben ohne Sachbezug zu benutzen und diese zu betonen, herrschen bei Busianis Erdtöne vor. Die Farben der Natur werden sachgemäßg wiedergegeben. Dies ist jedoch keine Rückkehr zur Natur. Die Dingwelt vermischt sich mit der Phantasie des Künstlers. Dies deutet sich in der phantastischen Erscheinung von Tier- und Menschengestalten um und an dem Tempel in einem bildlichen Subtext an. Bildet Kunst Vorhandenes oder Imaginäres ab? Busianis ist die Synthese von Beidem gelungen.“ (Hans-Günther Schwarz, in: Ausst.-Kat. Heidelberg 2018, Kat.-Nr. 89).

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